Frankfurt

»Erfolgreiche Integration unabdingbar«

Der Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, hat den Austausch mit dem Zentralrat der Juden als ein besonderes Anliegen bezeichnet. »Gerade in dieser Zeit müssen wir uns vor Augen halten, wie wichtig der Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen ist«, sagte Weise vor der Ratsversammlung des Zentralrats am Sonntag in Frankfurt.

Weise gab den Delegierten einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen des Flüchtlingszustroms und der Integration der Schutzsuchenden. Er räumte ein, dass es große Probleme in Zusammenhang mit der Bearbeitungsdauer der Anträge gab, versicherte aber, dass die Arbeit jetzt systematisch organisiert sei und auch die Sicherheitsüberprüfung auf sehr hohem Stand ist. Der BAMF-Chef, der auch die Bundesagentur für Arbeit leitet, sagte, dass allen bewusst sei, dass die gesellschaftliche und berufliche Integration der geflüchteten Menschen ein langfristiges Projekt ist.

werte Zentralratspräsident Josef Schuster hob hervor, dass es wichtig sei, den Flüchtlingen Werte wie Toleranz gegenüber Minderheiten, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau zu vermitteln. »Gleichermaßen gehören zu diesen Werten auch eine klare Absage an jede Form von Antisemitismus, die Anerkennung des Existenzrechts Israels und die Erinnerung an die Schoa.«

Schuster drückte die Hoffnung aus, dass auf allen Ebenen aus Fehlern der Vergangenheit bei der Integration gelernt wurde und ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt würden. »Eine erfolgreiche Integration ist auch für den gesellschaftlichen Frieden in unserem Land unabdingbar«, betonte Schuster.

Weise war Gast der Ratsversammlung, des obersten Entscheidungsgremiums des Zentralrats der Juden. In der Diskussion mit den Delegierten ging es auch um jüdische Zuwanderer aus den ehemaligen Sowjetrepubliken, insbesondere der Ukraine. Es komme zu längeren Bearbeitungszeiten, Weise sprach von derzeit etwa 2100 anhängigen Verfahren, die noch zu bearbeiten seien. ja

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025