Nürnberg

Eine Reise für den Trialog

Ein Ziel der Reise: Jerusalem Foto: Thinkstock

Kontakte zwischen der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKG) und christlichen Gesprächspartnern gibt es in Nürnberg schon lange, zu muslimischen Gesprächspartnern erst seit einigen Monaten. Das sei ein Grund gewesen, eine gemeinsame Reise nach Israel zu initiieren, sagt
JoAchim Hamburger von der IKG.

So machte sich eine Gruppe von 15 Personen nach Israel auf: Juden, Christen und Muslime. Unterstützt wurde ihre Fahrt vom israelischen Generalkonsulat. »Wir wollten uns noch besser kennenlernen«, sagt Hamburger. Und die Reise schlug tatsächlich Brücken: »Es gibt viele Dinge, die die Mitreisenden danach anders empfanden als vorher«, sagt Hamburger.

Akzeptanz
André Freud, Gemeindemitglied und Vorsitzender der DIG Mittelfranken, hält nichts davon, »die Unterschiede wegzureden«. Wichtig sei ihm vielmehr – und das sei auch sein persönliches Ziel gewesen –, bestehende Unterschiede beim anderen zu akzeptieren und auszuhalten. Cemalettin Özdemir, Leiter der Begegnungsstube »Medina« war es wichtig, »rasch etwas zu machen«. Er ist froh, jüdische Partner gefunden zu haben. Heike-Andrea Brunner-Wild, evangelische Pfarrerin und Religionslehrerin, war sehr gespannt auf die Orte, über die sie sonst nur im Unterricht spricht.

Die Reise führte unter anderem ins Westjordanland, nach Ramallah, nach Jerusalem, zur Al-Aksa-Moschee und zur Kotel, in die arabisch-israelische Stadt Umm el-Fahem und zur Newman’s Own Foundation, einer sozialen Einrichtung, in der sich christliche, jüdische und muslimische Jugendliche treffen. Beeindruckend fanden die Teilnehmer auch den Besuch des Jordan River Village, eines amerikanischen Jugendcamps für behinderte Kinder.

Offenheit Die muslimischen Teilnehmer waren von der Offenheit, der sie in Israel begegneten, angetan. Die jungen Musliminnen trugen traditionelle Kleidung mit Kopftuch und erklärten unisono, dass sie den Trip entspannt genossen haben.

Trialoginitiative und Reise kamen bei den beteiligten Nürnberger Gemeinden überwiegend gut an. Der Sprecher der Begegnungsstube Medina, Ali-Nihat Koc, betonte, dass vor allem Jugendliche die Initiative sehr positiv aufgenommen haben. André Freud meinte, es sei eine wichtige Aufgabe, gerade die noch Indifferenten »mitzunehmen«. Ob solche Reisen regelmäßig durchgeführt werden sollen, sei allerdings noch nicht entschieden.

Geschichte und Gegenwart

Jüdisches Museum Berlin tourt mit Bus durch Niedersachsen

»Jeder Schüler und jede Schülerin sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben«, so JMB-Direktorin Hetty Berg

 30.05.2023

Düsseldorf

Jüdische Gemeinde präsentiert Paul-Spiegel-Filmfestival

In diesem Rahmen werden Filme gezeigt, die sich mit verschiedenen Bestandteilen des jüdischen Lebens befassen

 30.05.2023

Porträt der Woche

Herzensheimat Israel

Dalit Hochberg kam als Kind nach Berlin und fand hier ihr zweites Zuhause

von Gerhard Haase-Hindenberg  28.05.2023

Berlin-Wilmersdorf

Das blaue Haus

Demnächst soll der Pears Jüdischer Campus eröffnet werden. Ein Rundgang mit Architekt Sergei Tchoban

von Christine Schmitt  28.05.2023

Statistik

Gemeinden in Zahlen

Die Neuzugänge haben sich verdoppelt – dennoch fehlt es an jüngeren Menschen

von Christine Schmitt  27.05.2023

Frankfurt am Main

Demos gegen Roger Waters vor Festhalle angekündigt

Das Motto des Protests am Konzerttag: »Frankfurt vereint gegen Antisemitismus«

 25.05.2023

Musik

Festakt im Historischen Rathaus

Mit einem Konzert wurden 75 Jahre Israel sowie 75 Jahre jüdisches DP-Orchester gefeiert

von Lukas Ruser  25.05.2023

Antisemitismus

München zeigt Flagge gegen Roger Waters

Vor der Olympiahalle gab es Proteste gegen das Konzert des Musikers

von Eva von Steinburg  25.05.2023

Nachruf

Seine Stimme ist verstummt

Oljean Ingster, langjähriger Kantor der Synagoge Rykestraße, ist mit 95 Jahren verstorben

von Christine Schmitt  25.05.2023