WIZO

Eine Nacht für die Kinder

Ausgelassen: die WIZO-Damen bei der Charity-Gala Foto: WIZO-München

Ein Hora-Tanz war der Auftakt der Charity-Gala »One Night for Children« der WIZO München unter Schirmherrschaft von Präsidentin Charlotte Knobloch Anfang November im Spiegelsalon in Freimann. »Wenn ich mir dieses tolle Ambiente ansehe«, fasste Diana Schnabel, Präsidentin der WIZO Deutschland, die Stimmung in ihrer Begrüßungsansprache zusammen, »hat es sich gelohnt zu kommen.«

Sehen wir die Farbe Rot, sagte Schnabel, »dann denken wir zumeist an etwas Freudiges. Kinder malen bei diesem Stichwort eine Blume, ein Herz.« Ganz anders jedoch in den Orten entlang des Gazastreifens: Wenn dort von Tzeva Adom – der Farbe Rot – gesprochen werde, dann bedeute das in aller Regel Alarm, auch in den Zeichnungen der Kinder: Es bedeute, führte Schnabel aus, ein »Leben mit der Angst vor den Raketen«.

Raketen Nicht einmal 45 Sekunden bleiben Zeit, um einen Schutzraum aufzusuchen, wenn beim Abschuss der Raketen Alarm ausgelöst werde, so Schnabel. »Allein 11.000 Raketen schlugen im Jahr 2011 am Grenzgebiet zu Gaza ein. In der hiesigen Presse liest man darüber nichts.«

Ganz still war es in dem festlich dekorierten Saal, als Diana Schnabel sagte: »Stellen Sie sich vor, Sie geben Ihr Kind morgens im Kindergarten ab, ohne zu wissen, ob ein Tzeva Adom kommt, ob Sie Ihr Kind am Abend lebend und gesund wiedersehen. Ich würde das nicht aushalten!«

Zumindest was die Betreuung der Kinder und Familien betrifft, kann WIZO helfen, gleichgültig ob es sich um jüdische oder arabische Israelis handelt – allen stehen ihre Einrichtungen offen. Schnabel zitierte Teddy Kollek mit seiner Aussage: »Die WIZO ist die einzige Organisation, die mehr tut, als sie verspricht.«

Um den neuen Vorstand mit Sara Baumöhl, Rosi Citronenbaum, Nani Drory, Gaby Grüngras, Chana Kaminski, Gisa Pultuskier, Sara Schmerz, Lili Steinberg und Simone Weißmann bei ihrer Arbeit zu unterstützen, hatte Schnabel fünf WIZO-Frauen aus Frankfurt mitgebracht: »Das haben wir uns nicht nehmen lassen!«

Prominenz Namentlich begrüßt unter der großen Zahl an Prominenten wurden Charlotte Knobloch, Ehrengast Edith von Welser-Ude, Ehrenpräsidentin Helene Habermann, Konsul Tibor Shalev Schlosser, Rabbiner Arie Folger und Stadtrat Marian Offman. Der Diplomat schilderte aus persönlicher Sicht die Arbeit der WIZO in Israel und untermauerte diese mit Fakten.

Als besonderem Unterstützer wurde Harry Habermann die Ehrennadel der WIZO angesteckt – als »Ausdruck unserer Wertschätzung und unserer Dankbarkeit«, wie Diana Schnabel unterstrich.

Für den gemeinsamen Münchner WIZO-Vorstand betonte Lili Steinberg: »Der Vorstand hat sich geändert, nicht aber die Bedürfnisse der Kinder in Israel.« Die Gäste nahmen es sich zu Herzen und unterzeichneten zahlreiche Patenschaften, denn alle waren sich einig, wie wichtig es ist, dass Kinder geborgen und unter Kindern aufwachsen können.

Bei Musik von der Band KoDa, hervorragendem Essen, Tanz und Unterhaltung feierten sie noch lange und bestätigten die Beschreibung einer der WIZO-Vertreterinnen: »Wir sind Frauen, die Kontakt mit den Menschen haben. Wir haben einen Vertrag des Herzens und der Solidarität geschlossen.«

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Digitales Gedenken

App soll alle Stolpersteine Deutschlands erfassen

Nach dem Start in Schleswig-Holstein soll eine App in Zukunft alle Stolpersteine in Deutschland erfassen. In der App können Biografien der Opfer abgerufen werden

 24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025