Rosch Haschana

Ein großer Schritt

OB Christian Ude Foto: Deutscher Städtetag

Zwei Ereignisse des zu Ende gehenden jüdischen Jahres 5771 möchte ich noch einmal hervorheben: Das ist zum einen die Errichtung des israelischen Generalkonsulats in unserer Stadt. Wie schon die Schaffung der Synagoge Ohel Jakob und des jüdischen Gemeindezentrums am Jakobsplatz gibt auch die Eröffnung dieser diplomatischen Repräsentanz allen Anlass zur Freude.

Nicht nur, weil München damit neben der Bundeshauptstadt Berlin, dem Standort der israelischen Botschaft, die einzige Stadt in Deutschland mit einer Auslandsvertretung des Staates Israel ist. Nicht nur, weil München als Stadt der Weltoffenheit dadurch eine weitere Bereicherung und Aufwertung erfährt. Sondern vor allem, weil München als einstige »Hauptstadt der Bewegung«, aber auch als Schauplatz des blutigen Attentats von 1972, dem elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft zum Opfer fielen, besonders froh und dankbar für diesen Brückenschlag ist, der die Aussöhnung mit Israel und die Vertiefung der bilateralen Beziehungen einen weiteren, großen Schritt voranbringen wird. Gerne heiße ich deshalb den israelischen Generalkonsul Tibor Shalev Schlosser, der im Juli sein Amt in München angetreten hat, auch an dieser Stelle von Her- zen willkommen in unserer Stadt.

Verdienste Das zweite bedeutsame Ereignis war der Wechsel an der Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland. Über vier Jahre lang hat die Münchner Ehrenbürgerin Charlotte Knobloch dort das Amt der Präsidentin ausgeübt, und sie hat dabei in der gleichen verdienstvollen Weise gewirkt wie seit über zweieinhalb Jahrzehnten bereits an der Spitze der Israelitischen Kultusgemeinde in München: als Wegbereiterin einer Renaissance des jüdischen Lebens und eines neuen Miteinanders von Juden und Nichtjuden, als resolute und streitbare Kämpferin gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Dafür sage ich Charlotte Knobloch einmal mehr meinen ausdrücklichen Dank, verbunden mit den besten Wünschen für ihr weiteres Wirken als Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, als Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, als Brückenbauerin, die sich nach wie vor in einer Fülle herausragender Ehrenämter engagiert.

Den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, allen Lesern und Mitarbeitern der Jüdischen Allgemeinen wünsche ich damit zum bevorstehenden jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana ein gutes, glückliches und – zumal auch mit Blick auf Israel – friedliches Jahr 5772!

Würdigung

Er legte den Grundstein

Vor 100 Jahren wurde Simon Snopkowski geboren. Zeitlebens engagierte sich der der Schoa-Überlebende für einen Neubeginn jüdischen Lebens in Bayern

von Ellen Presser  14.07.2025

München

Im Herzen ist sie immer ein »Münchner Kindl« geblieben

Seit 40 Jahren ist Charlotte Knobloch Präsidentin der IKG München. Sie hat eine Ära geprägt und das Judentum wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt

von Christiane Ried  14.07.2025

Jubiläum

Münchner Kultusgemeinde feiert Wiedergründung vor 80 Jahren

Zum Festakt werden prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet

 14.07.2025

Berliner Ensemble

Hommage an Margot Friedländer

Mit einem besonderen Abend erinnerte das Berliner Ensemble an die Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende. Pianist Igor Levit trat mit hochkarätigen Gästen auf

 14.07.2025

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde München mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025