»Gerechte unter den Völkern«

Die Lebensretterin

Sein Name ist untrennbar mit dem RIAS verbunden – Hans Rosenthal. Der beliebte Moderator und Showmaster, der Klassiker wie das »Klingende Sonntagsrätsel« oder die TV-Ratesendung »Dalli, dalli« erfand und der mit seinem »Das war spitze«-Sprung in die Luft legendär wurde, prägte die deutsche Radio- und Fernsehlandschaft entscheidend mit.

Dass Hans Rosenthal Jude war und sich vor den Nazis verstecken musste, wussten vielleicht nur wenige seines Publikums. Kurz vor seinem 18. Geburtstag (dem 2. April 1943) tauchte er in Berlin unter. Ida Jauch half Rosenthal, sich in der ehemaligen Kleingartenkolonie »Dreieinigkeit« in Lichtenberg zu verstecken. Als Jauch 1944 starb, kümmerte sich Maria Schönebeck, eine Freundin Jauchs, um den jungen Juden. Zwei Jahre und zwei Monate sollte Hans Rosenthal versteckt in der Gartenlaube leben, bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

Beispiel Für ihren selbstlosen Einsatz wurde Ida Jauch am Montagvormittag im ehemaligen RIAS-Gebäude, dem heutigen Deutschlandradio-Funkhaus, posthum von der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechte unter den Völkern« ausgezeichnet. Ihr Großneffe Manfred Jahn nahm die Urkunde entgegen. Seine Großtante sei ein »leuchtendes Beispiel für alle Aufrechten in unserem Land«, sagt Jahn in seiner Dankesrede. Beide Frauen seien auch »zwei mutige Vorbilder« für die heutige Generation.

Was Hans Rosenthal selbst zu dieser Feierstunde gesagt hätte, vermutet sein Sohn Gert Rosenthal: »Weil er seine Sendung so liebte, würde er bestimmt sagen, ›das ist spitze, dass sie geehrt wird‹«. kat

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