Hamburg

Die Jüdische Studierendenunion hat einen neuen Vorstand

Der neue JSUD-Vorstand (v. l. n. r.): Noam Quensel, Alexandra Krioukov, Naomi Tamir, Präsident Ron Dekel und Kiril Denisov Foto: Gregor Matthias Zielke

Die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) stellt sich neu auf. Auf ihrer Vollversammlung in Hamburg wurde am Sonntag ein neuer Vorstand gewählt. Ron Dekel ist der neue Präsident der JSUD und löst damit Hanna Veiler ab, die nicht erneut kandidiert hat.

Ebenfalls Teil des Vorstands sind künftig Kiril Denisov, Noam Quensel, Naomi Tamir sowie Alexandra Krioukov, die in ihrer Position bestätigt wurde und damit als einzige aus dem vorherigen Vorstand in die neue zweijährige Amtszeit übergeht.

Auf die fünf Vorstandsposten hatten sich insgesamt neun Kandidatinnen und Kandidaten beworben. In der Wahl um die Präsidentschaft war Noam Petri unterlegen. Während Dekel 59,7 Prozent der Stimmen erhielt, entfielen 40,3 Prozent auf Petri. Auch Jacob Horowitz, Deborah Kogan und Nicole Pastuhoff schafften es knapp nicht in den Vorstand der JSUD. Der Abstimmung war ein intensiver und teilweise kontroverser Wahlkampf vorangegangen.

Für »eine offene, konstruktive Streitkultur«

Der neue JSUD-Präsident ist 23 Jahre alt, lebt in München und studiert Politikwissenschaft. In seiner Rede vor der Wahl betonte Dekel, für »eine offene, konstruktive Streitkultur« innerhalb der JSUD zu stehen, gleichzeitig »aber auch innerjüdisch klare Grenzen ziehen« zu wollen.

So schloss er eine Zusammenarbeit der JSUD mit der revisionistisch-zionistischen Jugendgruppe »Betar Germany« aus, da diese laut Dekel für rassistische und sexistische Inhalte stehe. Auch mit antizionistischen Gruppen wie der »Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden« wolle er nicht kooperieren.

Lesen Sie auch

Die bisherige Präsidentin der JSUD, Hanna Veiler, war nach einer Amtszeit nicht erneut angetreten. »Für die JSUD ist die Zeit für neue Ideen und einen Generationenwechsel gekommen«, hatte sie zur Begründung im Interview mit der Jüdischen Allgemeinen gesagt. Sie selbst wolle nach dem starken Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl Deutschland auf absehbare Zeit verlassen. Dem jüdischen Aktivismus wolle sie aber erhalten bleiben.

Die JSUD vertritt 25.000 junge Jüdinnen und Juden

Die Vollversammlung fand im Rahmen des Jugendkongresses statt, der von der Zentralwohlfahrtsstelle (ZWST) in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland organisiert wird. Er ist die größte Veranstaltung für junge jüdische Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren in Deutschland.

Für die Vollversammlung waren mehr als 650 Personen angemeldet, mehr als jemals zuvor. Wahlberechtigt ist, wer zwischen 18 und 35 Jahre alt und Mitglied einer jüdischen Gemeinde in Deutschland ist.

Die JSUD wurde 2016 gegründet. Nach eigenen Angaben vertritt die Organisation 25.000 junge Jüdinnen und Juden in Deutschland. Auf dem Kongress der »World Union of Jewish Students« 2019 wurde die JSUD zur »Union of the Year« gekürt.

Lesen Sie mehr in der kommenden Print-Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025