Frankfurt

Diana Schnabel hört auf

Veränderungen kündigen sich an: Am Sonntag wird die Women’s International Zionist Organisation (WIZO) Deutschland eine neue Präsidentin wählen. Nach vier Jahren Amtszeit tritt Diana Schnabel nicht erneut an. »Wir haben so tolle Frauen in der Führungsspitze, dass ich das Amt gerne weitergebe«, begründet sie den Schritt. Außerdem solle man auch sehen, »dass wir nicht an unserem Stuhl kleben«. Als Nachfolgerin bewirbt sich Simone Graumann. Die Ehefrau des im November aus dem Amt geschiedenen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, ist seit vier Jahren stellvertretende Vorsitzende der WIZO Deutschland.

Außer Schnabel werden die Damen – etwa 45 WIZO-Aktivistinnen aus ganz Deutschland wollen zur Wahl nach Frankfurt kommen – noch zwei weitere Präsidiumsmitglieder ersetzen müssen: Angelika Jung-Sattinger aus Stuttgart und die Frankfurterin Esther Sharell. Letztere ist nicht nur seit Jahrzehnten Mitglied der WIZO, sondern hat in den vergangenen zwölf Jahren auch als Schatzmeisterin die Finanzen überwacht.

Herzensangelegenheit Auf ihre Zeit als Präsidentin der deutschen WIZO blickt Schnabel zufrieden zurück: »Die WIZO ist nach wie vor die Wahl meines Herzens, weil man bei der Arbeit sehen, spüren und fühlen kann, was man macht.« Ihr größter Erfolg in den vier Jahren Amtszeit? »Vielleicht ist es auch mein Verdienst, dass der Zusammenhalt der einzelnen WIZO-Gruppen in Deutschland stärker geworden ist«, gibt sich Schnabel betont bescheiden. Stolz ist sie darauf, eine Ausstellung angestoßen zu haben, die Mitte Juli auch in der Frankfurter Paulskirche eröffnet wird: »Women and their Olive Trees«, Gemälde von 35 israelischen Frauen – Jüdinnen, Musliminnen, Christinnen und Tscherkessinnen –, entstanden im WIZO-Zentrum Afula, im Norden Israels.

Die WIZO selbst sieht Schnabel gut für die Zukunft aufgestellt: »Ich bin unglaublich froh, dass es in der WIZO solch gestandene Frauen gibt, die sich auch so gut mit all unseren Projekten auskennen.« Auch was ihre Nachfolgerin angeht, ist sie sich sicher: »Da wird keine große Einarbeitung nötig sein, wir haben ja in den vergangenen Jahren schon sehr vieles zusammen organisiert und umgesetzt.«

Aktiv Insgesamt gesehen stünden die nächsten Jahre für die WIZO unter einem guten Stern, denn mittlerweile gebe es neben der sehr aktiven Young-WIZO-Gruppe in Frankfurt auch Gruppen der jüngeren Damen in Köln (für Nordrhein-Westfalen) und Stuttgart. »Ich hoffe, dass bei den Wahlen zur WIZO Frankfurt am Jahresende auch jüngere Frauen in den Vorstand nachrücken werden«, sagt Schnabel. Den Vorstand der WIZO Deutschland würden indes weiter die »young oldies«, wie Schnabel sich und ihre Kolleginnen selbst bezeichnet, besetzen.

Porträt der Woche

Immer einen Bleistift dabei

Manya Gutman studierte Architektur und malt gern Gesichter

von Katrin Diehl  25.03.2023

Pessach

Nur noch zwei Wochen

Höhere Kosten, zu kleine Säle, Lieferdienste – wie sich die Gemeinden auf den Seder einstellen

von Christine Schmitt  25.03.2023

Bildung

Anmelderekord: Hunderte Schulen bei Anne-Frank-Tag 2023

Die Teilnehmer erinnern an ihrem Geburtstag an sie und die Verbrechen der Nazis

 24.03.2023

Ehrung

Avital Ben-Chorin bekommt eigenen Platz

Die 2017 verstorbene Publizistin wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden

 24.03.2023

WIZO

Ein voller Erfolg

Bei der Spenden-Gala »One Night for Children« wurden zahlreiche Patenschaften für israelische Kinder in Not geschlossen

von Stefanie Witterauf  24.03.2023

Mainz

Restaurierungsarbeiten auf dem Judensand beginnen

Im Jahr 2021 war der Friedhof von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen worden

 24.03.2023

Berlin

Letzte Ruhestätte

Knochenfunde aus NS-»Forschungszwecken« beigesetzt

 23.03.2023

Hamburg

Ein Abend für Ralph Giordano

Freunde ehrten den Mahner gegen Antisemitismus und Fremdenhass zu seinem 100. Geburtstag

von Heike Linde-Lembke  23.03.2023

JSUD

»Wir fordern Mitbestimmung«

Anna Staroselski über pragmatische Politik, die junge jüdische Generation und ihre zu Ende gehende Amtszeit als Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland

von Joshua Schultheis  23.03.2023