Berlin

Den Nachwuchs suchen

Rund 30 Vertreter aus Gemeinden, Landesverbänden und jüdischen Organisationen trafen sich für zwei Tage in Berlin. Foto: Marco Limberg

Nach der Veröffentlichung der Mitgliederstatistik durch die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und der damit signalisierten Schrumpfung der jüdischen Gemeinden kam das Seminar der Bildungsabteilung des Zentralrats gerade richtig: »Die Gemeinden sind wir. Jüdische Nachwuchsförderung heute«.

Rund 30 Vertreter aus Gemeinden, Landesverbänden und jüdischen Organisationen trafen sich dazu für zwei Tage in Berlin. Gemeinsam wollten sie nach den optimalen Programmen und Ideen suchen, um junge Juden zu einem Engagement in den Gemeinden zu animieren.

Dilemma Schon eine erste Gesprächsrunde zeigte das Dilemma auf: kleine Gemeinden haben dabei aufgrund fehlender Infrastruktur größere Schwierigkeiten als große. Andererseits, so warnte die Soziologin Karen Körber, binden sich junge Menschen heute generell ungern auf längere Zeit. Das sei beileibe kein jüdisches Phänomen, Parteien und anderen Religionsgemeinschaften ergehe es ähnlich. Doch das hilft dem deutschen Judentum nicht weiter.

Zwei Tage gaben sich die Seminarteilnehmer, um mithilfe von Sabena Donath, der Leiterin der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden, sowie deren wissenschaftlichem Direktor Doron Kiesel, die Frage zu beantworten, wie man dennoch junge Menschen an die Gemeinden binden könne. »Wir setzen darauf, dass Sie sich gegenseitig kennenlernen und Erfahrungen austauschen«, ermunterte Donath zum Gespräch.

Synergien Die Teilnehmer untereinander hoffen auf Synergieeffekte. Vielleicht könnten sich mehrere kleine Gemeinden zu gemeinsamen Projekten zusammenschließen, um den jungen Leuten bessere und vor allem mehr Angebote zu machen?

Am zweiten Tag des Seminars stellten sich vor allem jüdische Organisationen vor, wie der Bund traditioneller Juden, das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, Jewish Experience, die Jüdische Studierendenunion Deutschland, verschiedene Jugendleiter, das Lernfestival Limmud sowie Traditionsorganisationen wie die WIZO, Makkabi, das Zacharias Frankel College, die Zionistische Jugend Deutschlands und – last but not least – die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden. Auch von deren Seite hoffe man auf Impulse und Ideen, wie sich für die Gemeinden junge Führungskräfte finden ließen, erläuterte Sabena Donath. hso

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024