Berlin

CDU-Vorsitzende diskutiert mit Nachwuchs-Führungskräften

Die CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat eine Koalition ihrer Partei mit der rechtspopulistischen AfD am Montag bei einem Gespräch mit jüdischen Nachwuchs-Führungskräften klar ausgeschlossen. »Es wird keine Zusammenarbeit mit der AfD geben«, sagte die CDU-Politikerin bei der Diskussion mit etwa 30 jungen Juden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Räumen des Zentralrats der Juden in Berlin.

Den Rahmen der Veranstaltung bildeten das 2015 gestartete Programm »Next Step« für junge jüdische Führungskräfte des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds sowie die CDU-Aktionswoche »Von Schabbat zu Schabbat – Gemeinsam gegen Antisemitismus«, die nach dem Auftakt 2018 in diesem Jahr erneut stattfindet und am Freitag, den 21. Juni, endet.

bds Zustimmung erhielt Kramp-Karrenbauer auch für ihre deutliche Positionierung gegen die Israel-Boykott-Kampagne BDS, die sie als »klar antisemitisch« und »nicht hinnehmbar« bezeichnete. BDS sei »nichts anderes als eine moderne Form von ›Kauft nicht bei Juden!‹«, unterstrich die CDU-Vorsitzende.

Jeder, »egal, welches religiöse Symbol er trägt«, müsse sich frei bewegen können, sagte die CDU-Vorsitzende.

Jeder, »egal, welches religiöse Symbol er trägt«, müsse sich frei bewegen können, sagte die CDU-Vorsitzende weiter. Antisemitismus sei »etwas, das wie in so einer Art Grundrauschen in der Gesellschaft zumindest latent vorhanden ist«. Es sei eine permanente Aufgabe, sich damit auseinanderzusetzen und dagegen anzukämpfen.

antisemitismus Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, bedankte sich bei Kramp-Karrenbauer nach dem 90 Minuten langen Gespräch Er hoffe auf viel Erfolg beim Kampf gegen Antisemitismus und Populismus: »Wir alle wünschen, dass jede Stimme, die den klassischen demokratischen Parteien gegeben wird, eine Stimme weniger für eine FPÖ in Österreich oder für eine AfD in Deutschland ist«, unterstrich Lehrer.

Unlängst sei er bei einem Treffen in den USA gefragt worden, ob Juden in Deutschland sich schon auf die Auswanderung vorbereiteten, berichtete der Zentralratsvize. Seine Antwort: »So weit sind wir noch nicht« – obwohl ein »gewisses Unwohlsein« bei jungen Menschen durchaus vorhanden sei. Dies war bei mehreren Fragen der Teilnehmer deutlich zu spüren – sowohl was Sicherheit (besonders an Schulen), aber auch Antisemitismus im Internet und weitere Themen anging.

Lesen Sie mehr in der nächsten Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Berlin

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