Jubiläumsjahr

Plakataktion: Jüdisches Leben im Porträt

Ben Salomo Foto: Thomas Koehler/photothek.net

Es ist nicht exakt die »Halbzeit« - aber das, was die Initiatoren als den Höhepunkt des Festjahres »1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« bezeichnen. Am Samstag ist der eigentliche Gedenktag: Es nimmt Bezug auf ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin, das auf den 11. Dezember 321 datiert ist. Darin wird eine jüdische Gemeinde in Köln erwähnt. Das Dokument gilt als ältester schriftlicher Nachweis für jüdisches Leben nördlich der Alpen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Leitende Geschäftsführer des zuständigen Festjahrvereins, Andrei Kovacs, sagte nun am Donnerstag, dass mit dem Festjahr das Gemeinsame betont werden solle. Jüdisches Leben werde im öffentlichen Raum gezeigt, damit sich mehr Menschen dafür interessierten. Zugleich solle Juden mehr Selbstbewusstsein gegeben werden.

Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, verwies darauf, dass die Initiative für das Festjahr aus der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft gekommen sei. Ein Grund dafür könne sein, dass aus jüdischer Sicht der Bruch nach 1945 sehr groß gewesen sei und man sich daher schwer tue mit Kontinuitäten.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Aus Sicht der Direktorin des Nevatim-Programms der Jewish Agency for Israel, Anastassia Pletoukhina, bietet das Festjahr eine Chance nicht nur für Juden, sich mit jüdischen Themen auseinanderzusetzen. Sie betonte zugleich: »Ich denke, mit einem Jahr ist es nicht getan.« Sie sei neugierig, ob nach dem Festjahr, das bis Mitte 2022 läuft, Themen zum Judentum langfristig in der Debatte blieben.

Mit bundesweit 1.700 gehissten Flaggen erinnert der Jubiläumsverein an 1.700 Jahre jüdisches Leben. Seit Donnerstag weht den Angaben zufolge bereits ein Teil der Flaggen vor allem an jüdischen Einrichtungen. Die Aktion »Flagge zeigen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus« beginnt am Samstag. Da Samstag Schabbat ist, wurde sie teils vorgezogen, wie es hieß.

An der Flaggenaktion beteiligen sich den Angaben zufolge öffentliche Einrichtungen, Landtagsgebäude, Parteien, Synagogen, Kirchen, Schulen, Universitäten, Sportvereine, Volkshochschulen, Museen und Privatpersonen sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ebenfalls am Donnerstag wurde in Köln ein Plakat vorgestellt. Es zeigt den Physiker Albert Einstein, die Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim, den Pionier des deutschen Fußballs, Walther Bensemann, sowie mit zeitgenössischem Bezug die Schriftstellerin Mirna Funk und den Musiker Ben Salomo. Mit einem QR-Code können die fünf Biografien abgerufen werden. In zahlreichen Städten soll das Plakat gezeigt werden und somit der bedeutende Beitrag von Juden für Kultur und Geistesleben gewürdigt werden.

»Unsere Gesellschaft soll über dieses Festjahr in möglichst vielen Bereichen Einblick in jüdisches Leben erhalten: Sie sollen Standpunkte und Riten kennenlernen, Praxis und Besonderheit des Judentums erfahren können, so weit möglich auch einfach persönlich auf einen Juden treffen und persönlich sprechen«, erklärte der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, in seinem Grußwort zur Vorstellung des Plakats in Köln.

Der Verein »321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« richtet das Festjahr aus. Bei einem zentralen Festakt in der Synagogen-Gemeinde Köln im Februar hatte unter anderen Schirmherr und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Festjahr eröffnet. Bundesweit finden mehr als 1000 Aktionen statt.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024