Stuttgart

Bundesverdienstkreuz für Joel Berger

Joel Berger (78), ehemaliger Landesrabbiner von Württemberg, hat am Freitag das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Bei der feierlichen Verleihung im Zentrum der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) sprachen der Kultusminister von Baden-Württemberg, Andreas Storch (SPD), und die IRGW-Vorstandsvorsitzende Barbara Traub.

Traub betonte: »Rabbiner Dr. Berger hat sich sehr verdient gemacht im Bereich der jüdischen Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. Diese lag ihm – neben seinen anderen rabbinischen Aufgaben – stets besonders am Herzen. Damit hat er aufgrund seiner Lehrtätigkeit nicht nur in der jüdischen Gemeinde Württembergs, sondern auch weit darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Judentums in Württemberg und Deutschland geleistet.«

anerkennung Die jüdische Gemeinde freue sich mit Rabbiner Berger über »die Anerkennung seitens der Bundesrepublik, die er für seine langjährige, vielfältige und hervorragende Tätigkeit erfährt«, sagte Barbara Traub weiter.

Joel Berger wurde 1937 in Budapest geboren. Er überlebte dort die Schoa im internationalen Ghetto – einer Reihe von Schutzhäusern, die der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg eingerichtet hatte.

1963 erhielt Berger nach seinem Rabbinerstudium in Budapest die Smicha. 1968 emigrierte er in den Westen. Als Rabbiner war er unter anderem in Düsseldorf, Göteborg (Schweden), Bremen und Stuttgart tätig. Seit 2002 hat Joel Berger einen Forschungsauftrag zur jüdischen Heimatgeschichte im Haus der Geschichte Baden-Württembergs. ja

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025

Jahrestag

»So betäubend wie damals«

Am Mahnmal in Fürstenfeldbruck wurde an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert

von Luis Gruhler  13.09.2025

Feiertage

Tradition im Paket

Das Familienreferat des Zentralrats der Juden verschickt die neuen Mischpacha-Boxen mit allerhand Wissenswertem rund um Rosch Haschana und Sukkot

von Helmut Kuhn  12.09.2025

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigte sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025