Berlin benennt einen Platz nach der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll der Vorplatz des Abgeordnetenhauses ab dem 9. Mai 2026 den Namen der Berliner Ehrenbürgerin tragen. Friedländer ist am 9. Mai dieses Jahres im Alter von 103 Jahren gestorben.
Für Mittwochvormittag hatten Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Pressekonferenz zur »Benennung des Vorplatzes« einberaumt. Dabei ist auch die Bürgermeisterin von Berlin-Mitte, Stefanie Remlinger (Grüne), in deren Bezirk das Abgeordnetenhaus liegt. Bürgermeister Wegner erklärte am Mittwoch, die Stadt setze mit der Umbennenung »ein klares Zeichen gegen Antisemitismus – und für Demokratie und Menschlichkeit.«
Friedländer erzählte ihre Geschichte an Schulen
Margot Friedländer (1921-2025) stammte aus einer jüdischen Familie und wurde von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt. Nach der Befreiung 1945 ging sie mit ihrem Mann in die USA. Erst mit 88 Jahren zog sie zurück nach Berlin und erzählte ihre Geschichte als Zeitzeugin unter anderem in Schulen. Das ZDF-Dokudrama »Ich bin! Margot Friedländer« brachte ihr Leben 2023 einem größeren Publikum nahe.
Friedländers eindringlichster Appell war: »Seid Menschen.« Sie fand auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee ihre letzte Ruhe.
Vorschläge, sie nach ihrem Tod zu ehren und ihr Vermächtnis zu bewahren, gab es in Berlin in den vergangenen Monaten einige. Zu den Ideen gehörte, einen Platz in Charlottenburg, eine Straße in Kreuzberg oder eine Schule in Neukölln nach ihr zu benennen. Diskutiert wurde auch über ein Denkmal. dpa