Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Harry Rothe, ist für seine Verdienste um die jüdische Gemeinschaft mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet worden. Rothe kam 1937 in Amsterdam zur Welt. 1944 wurde er nach Bergen-Belsen und Theresienstadt deportiert.
Trotz dieser Erlebnisse entschied er sich für ein Leben in Deutschland. Seit 1953 wohnt er in Herford, woher seine Mutter stammte. Landrat Christian Manz nannte in seiner Laudatio Rothe aufgrund dieser Erfahrungen einen besonderen Menschen, der sich nicht nahtlos einfüge in die Reihe der Ordensträger.
Toleranz Rothes Engagement in der jüdischen Gemeinde begann 1982 als zweiter Vorsitzender. Seit 1999 steht er an der Spitze der Gemeinde. Seine Verlässlichkeit, seine Aufgeschlossenheit und Toleranz seien die Voraussetzungen dafür gewesen, dass in Herford und im Kreis Lippe wieder jüdisches Leben möglich wurde, betont Landrat Manz.
Nach der Wende sah Rothe seine Hauptaufgabe darin, die jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion zu integrieren. Rothes Hobby geht jedoch in eine ganz andere Richtung, der mehrfache deutsche Meister und Europameister im Bahnengolf betrieb beruflich auch ein Geschäft für Bahnengolf-Sportartikel. Bürgermeister Bruno Wollbrink attestiert ihm daher ein Sportlerherz mit Durchsetzungsfähigkeit.
Das brauchte Rothe für ein großes Projekt, den Neubau der Synagoge, den er am 14. März 2010 feierlich eröffnen konnte. ja