Berlin

Aufnahmezentrum für Juden aus der Ukraine eröffnet

Am Freitagvormittag präsentierte Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der Öffentlichkeit das am Vortag eröffnete Erstaufnahmezentrum für Jüdinnen und Juden, die vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine flüchten mussten.

In den Räumen des Gemeindehauses in Berlin-Charlottenburg können sich die Geflüchteten registrieren lassen und erhalten von Gemeindemitarbeitern und Freiwilligen eine koschere Mahlzeit, ein Begrüßungspaket mit Hilfsgütern, die Vermittlung einer temporären Unterkunft sowie weitere Hilfe und Unterstützung.

»Nächstenliebe ist ein Kernelement des Judentums, sich für Menschen in Not einzusetzen, ist unsere solidarische Pflicht«, erklärte Joffe bei einer Pressekonferenz. »Die humanitäre Krise in der Ukraine bedroht die Sicherheit und das Leben aller Menschen dort und verlangt von uns umgehende und tatkräftige Unterstützung«, so Joffe.

Verantwortung Berlins Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer (Die Linke), sagte, die Initiative der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ein Erstaufnahmezentrum für jüdische Geflüchtete zu eröffnen, reihe sich ein in die Solidarität der Stadt und sei ein »wichtiger Teil unserer Verantwortung und Hilfe. Ich bin sehr dankbar für Ihre Unterstützung!«

Bereits am ersten Tag konnten etwa 150 bis 200 Menschen versorgt werden.

Die Geschäftsführerin der Jüdischen Gemeinde, Milena Rosenzweig-Winter, berichtete, dass bereits am ersten Tag etwa 150 bis 200 Menschen versorgt werden konnten. Derzeit erwarte man unter anderem einen Bus mit mehreren Dutzend Geflüchteten, der von Moldawien aus Berlin ansteuere.

Die Gemeinde sucht noch weitere Freiwillige, denn das Zentrum soll sieben Tage die Woche von acht bis 24 Uhr geöffnet haben und im Vier-Schicht-Betrieb durch Mitarbeiter und Ehrenamtliche betreut werden. In der Zeit von 10 bis 14 Uhr können dort, in der Fasanenstraße 79/80, Sachspenden abgegeben werden. Besonders dringend benötigt werden derzeit Hygieneartikel, etwa Rasierer, Bürsten, Kämme, Nagelscheren, Tampons und Ähnliches. Am meisten helfen jedoch Geldspenden an die Jüdische Gemeinde zu Berlin, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE12 1002 0500 0003 1424 50.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in unserer Printausgabe am Donnerstag. ja

Kalender

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 11. Dezember bis zum 17. Dezember

 10.12.2025

Diskussion

Schleichende Aushöhlung

Der Politikwissenschaftler Peter R. Neumann und der Journalist Richard C. Schneider sprachen in München über Herausforderungen für die moderne Demokratie

von Helen Richter  10.12.2025

Autobiografie

Unter außergewöhnlichen Umständen

In seinem neuen Buch beschreibt Roman Haller den Weg vom Überleben in ein erfülltes Leben

von Nora Niemann  10.12.2025

Berlin

Chanukkia am Brandenburger Tor leuchtet ab Freitag

Zum zentralen Lichterzünden wird Bundestagspräsidentin Julia Klöckner erwartet

von Karin Wollschläger  09.12.2025

Frankfurt

Buzzer, Beats und Bonusrunden

Die Lokalmatadore des Jugendzentrums Amichai konnten das Jewish Quiz für sich entscheiden

von Leon Stork  09.12.2025

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Berlin

Jüdisches Krankenhaus muss Insolvenz anmelden

Viele Krankenhäuser stehen unter enormem wirtschaftlichem Druck. Ein Berliner Haus mit fast 270-jähriger Geschichte musste nun Insolvenz anmelden: Das Jüdische Krankenhaus will damit einen Sanierungsprozess starten

 08.12.2025

Chabad

»Eine neue Offenheit«

Seit 20 Jahren ist Heike Michalak Leiterin der Jüdischen Traditionsschule. Ein Gespräch über Neugier, das Abenteuer Lernen und die Ängste der Eltern

von Christine Schmitt  05.12.2025

WIZO

Tatkraft und Humanität

Die Gala »One Night for Children« der Spendenorganisation sammelte Patenschaften für bedürftige Kinder in Israel

von Ellen Presser  05.12.2025