Niederrhein

Auf den Spuren jüdischen Lebens

Synagoge in Krefeld Foto: picture-alliance/ dpa

Am 14. März wurde die Internetseite »Jüdisches Leben am Niederrhein« der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Gemeinschaftsprojekt dreier Städte widmet sich der Geschichte und Gegenwart der Juden am Niederrhein.

Seit dem 14. Jahrhundert lebten Juden am Niederrhein, der Region zwischen Düsseldorf und der niederländischen Grenze. Und auch heute gibt es jüdisches Leben in Städten wie Viersen, Mönchengladbach und Krefeld.

projekt Die Internetseite »Jüdisches Leben am Niederrhein« hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Leben öffentlich zu präsentieren. Das Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach, die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld und die Kulturabteilung der Stadt Viersen haben das Projekt angestoßen.

»Es ist uns wichtig, das Judentum nicht nur als Gruppe darzustellen, die von 1933 bis 1945 verfolgt wurde. Wir wollen zeigen, dass sie sich mit ihrer reichhaltigen und heute noch sehr lebendigen Kultur zum Glück wieder am Niederrhein zu Hause fühlt«, sagt Sandra Franz, die Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld.

Petra Barabasch, die Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Viersen, erklärt, wie es zum Aufbau der Seite kam. »Sie ist eine gemeinsame Initiative der drei Städte. Wir stehen ohnehin im regelmäßigen Austausch darüber, was man zusammen manchen kann. Dann gab es das Festjahr ›1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‹ – und so stellten wir dann die Seite auf die Beine.«

architektur Die Internetseite folgt den Spuren jüdischer Architektur in der Region und zeigt die Geschichte der jüdischen Gemeinden auf: In Krefeld mietete die Gemeinde in den 70er-Jahren erst einen Betsaal, baute später eine eigene Synagoge und wuchs schließlich bis heute auf 1200 Mitglieder an.

Die Macher der Seite bieten auch Workshops an, die zum Beispiel von Schulklassen besucht werden können. Pädagogisches Material und Bilder zum Herunterladen stehen für Lehrer bereit, die ihren Schülern den jüdischen Beitrag zur Heimatkunde erschließen wollen.

Eine Karte mit Orten jüdischen Lebens, von der Synagoge bis zu Unternehmen, die von Juden gegründet wurden, lädt zu Entdeckungen auf eigene Faust ein. Der Niederrhein ist eine attraktive Fahrradregion, ein Radausflug lässt sich also gut mit der Erkundung der Spuren jüdischen Lebens verbinden.

www.juedischer-niederrhein.de

Thüringen

Achava-Festspiele: 53 Veranstaltungen in 17 Tagen

Am Donnerstag beginnen in Erfurt, Eisenach, Gotha und Weimar die jüdische Veranstaltungsreihe

 04.10.2023

Meinung

Warum tust du dir das an?

Unsere Autorin ist Lehrerin in Berlin und wollte an Jom Kippur eine Freistellung zum Synagogenbesuch erhalten. Was ihr widerfuhr, lesen Sie hier

von Lisa Scheremet  04.10.2023

Koblenz

Koblenz bekommt endlich eine Synagoge

Schon im Jahr 2026 soll das Gotteshaus fertig sein

 04.10.2023

Frankfurt

Jüdische Kulturwochen: »Sheyn laut, sheyn lecker, sheyn lustig«

Der orthodoxe Komiker Modi Rosenfeld ist Stargast des diesjährigen Programms

von Imanuel Marcus  02.10.2023

Berlin

Bundesverdienstkreuz für Hermann Simon

Regierender Bürgermeister Kai Wegner ehrt den Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge

 29.09.2023

Porträt der Woche

»Sieh hin und lerne!«

Sofia Sominsky ist Galeristin in München und »glückliche jiddische Mamme«

von Katrin Diehl  29.09.2023

Berlin

Verleihung der »ELNET Awards«

Engagement für die deutsch-israelischen Beziehungen und das jüdische Leben in Deutschland ausgezeichnet

 02.10.2023 Aktualisiert

Leer

Späte Würdigung

Der Schoa-Überlebende Albrecht Weinberg ist nun Ehrenbürger der Stadt

von Christine Schmitt  28.09.2023

Stuttgart

»Wir sind die Mehrheit«

Einsatz für die Demokratie – Anat Feinberg und Anton Maegerle erhalten die Oppenheimer-Medaille

von Brigitte Jähnigen  28.09.2023