Hamburg

Architekturwettbewerb kann beginnen

Die alte Synagoge am Bornplatz Foto: picture alliance / ullstein bild

Hamburg

Architekturwettbewerb kann beginnen

Bundestag gibt finanzielle Mittel in Höhe von 13,2 Millionen Euro für die neue Bornplatzsynagoge frei

 05.12.2023 14:02 Uhr

Kürzlich hat der Haushaltsausschuss des Bundestags finanzielle Mittel in Höhe von 13,2 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge bewilligt. »Mit diesem Beschluss ist der Weg frei für den Architekturwettbewerb. Wir wollen noch in diesem Jahr mit dem Wettbewerb starten«, kommentierte Daniel Sheffer, Vorsitzender des Stiftungsrats Bornplatzsynagoge, in einer Mitteilung der Stiftung Bornplatzsynagoge.

Darüber hinaus würden die zugesagten Mittel »auch der Vorarbeit zum Abriss des von Nazis auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge gebauten Bunkers« dienen. Sheffer betonte: »Der Bunker der Nazis wird nicht mehr der Zukunft jüdischen Lebens im Wege stehen.« Der Beschluss sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Wiedererrichtung der Bornplatzsynagoge.

Förderung durch den Bund

Der Bund fördert dieses über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus bedeutsame Wahrzeichen. Metin Hakverdi, SPD-Abgeordneter im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags, sagte laut Pressemitteilung: »Die Bornplatzsynagoge wird zum Symbol der Vielfalt in unserer Stadt und der Verantwortung für die Vergangenheit und Zukunft unseres Landes. Mit diesem Schritt setzen wir ein klares Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Hamburg und ganz Deutschland.«

Die ehemalige Synagoge am Bornplatz im Hamburger Grindelviertel wurde 1906 eingeweiht und zählte zu den größten freistehenden Synagogenbauten Nordeuropas. In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge geplündert und geschändet. 1939 wurde die Jüdische Gemeinde zum Abriss ihrer Synagoge gezwungen, das Grundstück wurde von den Nazis enteignet.

Die Jüdische Gemeinde Hamburg, die Hamburgische Bürgerschaft sowie die Ini­tiative Bornplatzsynagoge hatten in den vergangenen Jahren für den Neubau der Bornplatzsynagoge geworben. In einem historischen Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft vom 27. September wurde die Rückgabe des Grundstücks an die Jüdische Gemeinde einstimmig beschlossen.

Wissenschaftliche Ausgrabungen auf dem Joseph-Carlebach-Platz

Seit September – und noch voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahres – finden wissenschaftliche Ausgrabungen auf dem Joseph-Carlebach-Platz statt, bei denen unter anderem das Fundament der Synagoge und Zeugnisse des jüdischen Lebens der damaligen Gemeinde freigelegt und gesichert wurden.

Für die Errichtung und den Betrieb der »Neuen Bornplatzsynagoge« hat die Jüdische Gemeinde die Stiftung Bornplatzsynagoge gegründet. Die Stiftung will das jüdische Leben in Hamburg fördern, sie begleitet den Wiederaufbau nach historischem Vorbild und koordiniert den zukünftigen Betrieb der Synagoge. Die Schwerpunkte sollen dabei vor allem auf Bildungsangeboten für Schülerinnen und Schüler liegen. ja

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Digitales Gedenken

App soll alle Stolpersteine Deutschlands erfassen

Nach dem Start in Schleswig-Holstein soll eine App in Zukunft alle Stolpersteine in Deutschland erfassen. In der App können Biografien der Opfer abgerufen werden

 24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025

Berlin

Gegen den Strom

Wie der Ruderklub »Welle-Poseidon« in der NS-Zeit Widerstand leistete und bis heute Verbindung zu Nachfahren seiner jüdischen Mitglieder pflegt

von Alicia Rust  23.11.2025

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025