Berlin

330 Schüler zum Jubiläum

Das Sommerfest an der Heinz-Galinski-Schule gilt als einer der wichtigsten Termine im Kalender der jüdischen Grundschule – monatelang bereiten Eltern und Schüler den Höhepunkt zum Abschluss des Schuljahres vor. In diesem Jahr begann die Organisation von Ständen, Spielstationen und Unterhaltungsprogramm noch früher als sonst. Denn anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums wollte sich die Schule besonders herausputzen.

Schon am Eingang in der Charlottenburger Waldschulallee war die feierliche Stimmung spürbar – festlich gekleidete Familien strömten in die Schule, den Weg säumten blau-weiße Luftballons, Besucher konnten sich mit guten Wünschen in ein Gästebuch eintragen.

Bereits zu Beginn des Festes gegen 11 Uhr war der Innenhof restlos überfüllt – Eltern schoben Kinderwagen zwischen Kuchenbuffet und Cocktailstand in Richtung Bühne, unter schattigen Bäumen applaudierten begeisterte Großeltern ihren Enkeln, die gerade die Hatikwa sangen, an zahlreichen Stehtischen plauderten Eltern und Lehrer, neben der Bühne stimmte Musiklehrer Igor Ginzburg das Schulorchester auf den nächsten Auftritt ein.

glück »330 Schüler zum 30-jährigen Jubiläum – diese Zahl zeigt: Unsere Heinz-Galinski-Schule wird langsam zu klein«, freute sich Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, als er das Fest eröffnete.

Deshalb setze sich der Gemeindevorstand »mit aller Kraft und mit Unterstützung von Lehrern und Eltern dafür ein, weiter zu expandieren« – ob »auf dem wunderbaren Gelände der Heinz-Galinski-Schule oder an anderer Stelle«, werde man sehen, so Joffe. Fest stehe, die Schule müsse wachsen, denn »wir wollen alle jüdischen Kinder hier unterrichten und unter unsere Fittiche nehmen«, sagte Joffe in seinem Grußwort. Die »wunderbare, angenehme Schulgemeinschaft« sei »ein Glück« für die Gemeinde.

Englischlehrerin Susann Ruhnau gehörte vor 30 Jahren zu den Lehrern der ersten Stunde. »Aufregend« sei die Gründung einer jüdischen Grundschule damals gewesen und »ein großer, wichtiger Schritt nach der Schoa«.

stolz Insbesondere der damalige Gemeindevorsitzende und Namensgeber, Heinz Galinski, habe sich für eine jüdische Grundschule starkgemacht. Ruhnau sei »sehr stolz« zu sehen, wie enorm die Schüleranzahl seit 1986 gewachsen sei, und wie selbstverständlich sich »so viele Kinder« auf »ihrem Schulgelände« bewegen.

Sie sei zwar erst seit ein paar Jahren dabei, sagte Elternvertreterin Sarah Serebrinski, aber sie könne sich die Aufbruchstimmung von damals lebhaft vorstellen. Heute genieße die jüdische Grundschule einen hervorragenden Ruf. Diese Entwicklung sei auffällig, meint die Mutter zweier Kinder, besonders wegen des neuen Sprachkonzepts – eine einschneidende Veränderung für den Unterricht. Die meisten Eltern seien »sehr zufrieden«, so wie sie würden sich mittlerweile viele gerne engagieren.

Lesen Sie mehr in unserer nächsten Printausgabe.

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025