Mitzvah Day

150 Aktionen in 50 Städten

Mitglieder von Beth Shalom beim Mitzvah Day 2022 in München Foto: Mitzvah Day

In ganz Deutschland hat es am Sonntag beim »Aktionstag für gute Taten« - dem Mitzvah Day - rund 150 soziale Aktionen in 50 Städten gegeben. Etwa 3500 Jüdinnen und Juden beteiligten sich, wie der Zentralrat der Juden in Deutschland in Berlin mitteilte.

Wie in den Vorjahren fanden Aktionen für Senioren, Menschen mit Behinderungen und Bedürftige statt. In diesem Jahr lautete das Motto »Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst!«. Dieser Grundsatz werde als eine der zentralen Lehren im Judentum betrachtet.

Zentralratspräsident Josef Schuster sagte, 2023 drehe sich der Mitzvah Day noch mehr als sonst um den Zusammenhalt in der Gesellschaft. »In dieser angespannten Zeit, in der vor allem Jüdinnen und Juden in Deutschland gerade leben, sind solche Gesten des gesellschaftlichen Zusammenhalts besonders wichtig«, so Schuster.

»Von den Aktionen geht nämlich auch ein Signal der jüdischen Gemeinschaft in die Gesamtgesellschaft aus: Wir stehen für unsere gemeinsamen Werte und wir fordern auch Unterstützung dafür ein.«

In der Mitteilung heißt es mit Blick auf den Nahost-Krieg und antisemitische Vorfälle: »Fast im Stundentakt reißen Meldungen aus Israel, aber auch aus Deutschland, Schneisen der Beklemmung in die Gemütsfassungen der Jüdinnen und Juden in Deutschland.«

Der Mitzvah Day fand nunmehr bereits im elften Jahr statt. Der Zentralrat der Juden koordiniert den bundesweiten Aktionstag nach eigenen Angaben seit 2013 und unterstützt die jüdischen Gemeinden und Gruppen in der Vorbereitung ihrer Projekte.

Das hebräische Wort »Mitzvah« bedeutet »Gebot« und umgangssprachlich »gute Tat«. Das Konzept des Aktionstags basiert auf zentralen jüdischen Werten: Tikkun Olam (»Verbesserung der Welt«), Tzedek (»Gerechtigkeit«) und Gemilut Chassadim (»Mildtätigkeit«). Es wird erwartet, dass Jüdinnen und Juden diese Werte in ihrem Alltag leben. kna/ja

Lesen Sie mehr dazu in unserer nächsten Printausgabe am Donnerstag.

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde München mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025