ARK

Zusammenwirken

»Mit Gottes Hilfe gegen die Pandemie«: Rabbiner Jonah Sievers, Andreas Nachama und Antje Yael Deusel (v.l.) Foto: Tobias Barniske

»Ein Jahr mit seinen Flüchen möge enden, ein Jahr mit seinen Segnungen möge beginnen«, so heißt es im Babylonischen Talmud, Traktat Megilla 31b.

Dieser alte – gleichwohl immer wieder aktuelle – Spruch hat in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung, denn die Corona-Epidemie macht uns allen große Sorgen: Sorge um die persönliche Gesundheit, Sorge um die Nichtverbreitung der Krankheitserreger in unseren Gottesdiensten und Veranstaltungen, aber auch Sorge im Umgang selbst mit Familienmitgliedern hier in Deutschland, ganz zu schweigen von denen, die in anderen Staaten oder in Israel leben.

pikuach nefesch »Pikuach Nefesch« heißt die Rettung von Menschenleben in Gefahr – und so ist unsere Zeit und unser Zusammenleben augenblicklich zu verstehen. Wir müssen unsere Gottesdienste nach den Regeln der Gesundheitsämter einschränken und darauf dringen, dass sich alle mit Gesichtsmasken und Abstandswahrung so verhalten, dass auch unsere heiligen Traditionen dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu entschleunigen. Denn das kann für einige, womöglich viele, bedeuten: Lebensrettung!

»Pikuach Nefesch« heißt die Rettung von Menschenleben in Gefahr – und so ist unsere Zeit und unser Zusammenleben augenblicklich zu verstehen

Diesen Spätsommer feiern wir den 70. Jahrestag der Gründung des Zentralrats der Juden in Deutschland, der trotz des gewaltigen demografischen Wandels der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland wichtigstes und zentrales Organ der Juden in diesem Land ist. Er ist heute viel mehr als eine politische Vertretung.

VIELFALT Mit all seinen Institutionen – den beiden Rabbinerkonferenzen, der Zentralwohlfahrtsstelle, der Akademie, die in Frankfurt am Main entsteht – ist er heute auch eine Serviceorganisation für unsere Gemeinden in deren ganzer Vielfalt. Möge der Zentralrat der Juden das mit dem Engagement vieler und Gottes Hilfe im neuen Jahr bleiben und keinen Anlass haben, sich gegen Judenfeindschaften oder andere Formen antijüdischer Gewalt wenden zu müssen.

»Unser Vater, unser Gebieter, sende vollkommene Heilung den Kranken deines Volkes.« So möge es mit Gottes Hilfe im neuen Jahr 5781 gelingen, die uns alle bedrückende weltweite Corona-Epidemie durch schützende und heilende Medikamente zu beenden, und möge jüdisches Leben unter dem organisatorischen Schirm des Zentralrats blühen und gedeihen.

Die Rabbiner und Rabbinerinnen der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK) arbeiten zum Wohl des Judentums zusammen. Wir freuen uns, wenn wir allen Jüdinnen und Juden in Deutschland auch im nächsten Jahr 5781 zur Seite stehen können. Mit allen guten Wünschen! Schana towa!

Im Namen der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK) der Vorstand: Andreas Nachama (Berlin), Rabbiner Jonah Sievers (Berlin), Rabbinerin Antje Yael Deusel (Bamberg)

Umfrage

Studie: Deutsche vertrauen Zentralrat der Juden signifikant mehr als der christlichen Kirche und dem Islam

Die Ergebnisse, die das Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag des »Stern«, RTL und n-tv vorlegt, lassen aufhorchen

 23.12.2025

Essay

Chanukka und wenig Hoffnung

Das hoffnungsvolle Leuchten der Menorah steht vor dem düsteren Hintergrund der Judenverfolgung - auch heute wieder

von Leeor Engländer  21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Wajigasch

Mut und Hoffnung

Jakow gab seinen Nachkommen die Kraft, mit den Herausforderungen des Exils umzugehen

von Rabbiner Jaron Engelmayer  19.12.2025

Mikez

Füreinander einstehen

Zwietracht bringt nichts Gutes. Doch vereint ist Israel unbesiegbar

von David Gavriel Ilishaev  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Chanukka

»Wegen einer Frau geschah das Wunder«

Zu den Helden der Makkabäer gehörten nicht nur tapfere Männer, sondern auch mutige Frauen

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  18.12.2025

Chanukka

Berliner Chanukka-Licht entzündet: Selbstkritik und ein Versprechen

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin am Mittwoch mit viel Politprominenz das vierte Licht an Europas größtem Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet

von Markus Geiler  18.12.2025

Chanukka

Wofür wir trotz allem dankbar sein können

Eine Passage im Chanukka-Gebet wirkt angesichts des Anschlags von Sydney wieder ganz aktuell. Hier erklärt ein Rabbiner, was dahinter steckt

von Rabbiner Akiva Adlerstein  17.12.2025