Religion

Was die anderen feiern

Abendliches Lichterzünden derr Schabbat- und Weihnachtsbaumkerzen Foto: Montage, Getty Images

An diesem Freitagabend werden in zahlreichen Haushalten Kerzen entzündet: bei Juden auf dem Schabbatleuchter, bei Christen am Weihnachtsbaum. Bei einigen Nachbarn, die vielleicht kaum etwas voneinander wissen, wird das in diesem Jahr fast zeitgleich passieren. Nicht jeder christliche Feiertag beginnt am Abend, wie es in der jüdischen Tradition üblich ist – aber der sogenannte Heilige Abend ist für Protestanten und Katholiken hierzulande ein lang gepflegter Brauch.

Geburt Am Schabbat und zum Weihnachtsfest wird auch gelesen: Im jüdischen Kalender ist das Zweite Buch Moses an der Reihe. Es beginnt mit dem Wochenabschnitt »Schemot«. Und in dem geht es unter anderem um die Geburt eines Kindes. Ein kleiner Junge, der später ein ganzes Volk anführen wird und wie kaum ein anderer die Weltgeschichte prägte: Moses, oder Mosche Rabbenu, wie er in der Tora später genannt wird.

Für Christen steht zur gleichen Zeit die Geburt eines anderen Kindes im Mittelpunkt: Jesus. Auch ein Jude, im Talmud wird er erwähnt. In der christlichen Tradition ist er der Messias, aus dem Hause Davids, geboren in Beit Lechem, dem heutigen Betlehem. 2,28 Milliarden Christen weltweit glauben an ihn. Übrigens spielen in der Tora und dem Neuen Testament jeweils auch Herrscher eine Rolle, die zur Zeit der Geburt der beiden Kinder eigentlich alle Neugeborenen umbringen wollten: der Pharao und König Herodes.

Theologen Apropos Messias: Beide Religionen glauben an einen Gesalbten (hebr.: Meschiach), der die Erlösung gebracht hat, oder – wie nach dem jüdischen Glauben – erst noch bringen wird. Rabbiner Shlomo Riskin, zitiert dazu in seinem Buch »Tora Lights« den Religionshistoriker David Flusser sel. A. sinngemäß mit diesen Worten: Würde des Messias morgen früh erscheinen, wäre kaum jemand bereit, seinen Lebensstil, Glauben oder Meinung zu verändern. Doch jüdische und christliche Theologen würden sich beeilen, ihm endlich eine Frage stellen zu können: Kommen Sie jetzt das erste oder das zweite Mal?

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Wajischlach

Zwischen Angst und Umarmung

Die Geschichte von Jakow und Esaw zeigt, wie zwei Brüder und zwei Welten wieder zueinanderfinden

von Rabbiner Joel Berger  05.12.2025

19. Kislew

Himmlischer Freispruch

Auch wenn Rosch Haschana schon lange vorbei ist, feiern Chassidim dieser Tage ihr »Neujahr«. Für das Datum ist ausgerechnet der russische Zar verantwortlich

von Chajm Guski  05.12.2025

Talmudisches

Freundlich grüßen

Was unsere Weisen über Respekt im Alltag lehren

von Yizhak Ahren  04.12.2025

Begnadigung

Eine Frage von biblischer Tragweite

Die Tora kennt menschliche Reue, gerichtliche Milde und g’ttliche Gnade – aber keine juristische Abkürzung

von Rabbiner Raphael Evers  03.12.2025

Geschichte

Wie Regina Jonas die erste Rabbinerin wurde

Die Ordination Ende 1935 war ein Ergebnis ihres persönlichen Kampfes und ihrer Kompetenz – ein Überblick

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  03.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in Frankfurt

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt einmal im Jahr zusammen

 01.12.2025 Aktualisiert

Wajeze

Aus freier Entscheidung

Wie Jakow, Rachel und Lea eine besondere Verbindung zum Ewigen aufbauten

von Paige Harouse  28.11.2025