Dialog

Streit beigelegt

Blick von den Vatikanischen Gärten auf den Petersdom Foto: dpa

Eine Delegation der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands hat sich mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. getroffen. Missverständnisse zwischen beiden Seiten seien inzwischen ausgeräumt, sagte der Stuttgarter Rabbiner Yehuda Pushkin dem vatikanischen Internetportal »Vatican News«.

Ein weiteres Gespräch habe es mit Kurienkardinal Kurt Koch gegeben, der im Vatikan für die Beziehungen zum Judentum zuständig ist. Die Begegnung mit Benedikt XVI. fand bereits am Mittwoch statt.

DEBATTE Nach einem Aufsatz des emeritierten Papstes über das Verhältnis von Christen und Juden im Juli 2018 hatte es zahlreiche, auch sehr kritische, Reaktionen gegeben. Es habe sich die Frage gestellt, ob Benedikt XVI. damit hinter die Konzilserklärung »Nostra aetate« über das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum zurückgehe, sagte Pushkin.

Missverständnisse seien jetzt ausgeräumt, sagte der Stuttgarter Rabbiner Yehuda Pushkin.

Nach dem Gespräch sei er »nun auf jeden Fall beruhigt«. Die Rabbiner könnten »dieses Beruhigungsgefühl in der jüdischen Welt Deutschlands weiter mitteilen«, so Pushkin.

BEZIEHUNGEN Der Darmstädter Rabbiner Jehoschua Ahrens sagte, auch die Kontroverse um Benedikt XVI. zeige, »dass es konstruktiv weitergeht, dass so etwas keine Dellen hinterlässt«. Höhen und Tiefen im katholisch-jüdischen Dialog seien »ganz normal«. Heute seien die Beziehungen so gut wie nie zuvor.

Nach dem umstrittenen Aufsatz von Benedikt im vergangenen Jahr bat die  Rabbinerkonferenz den Vatikan um Erklärung.

Das Treffen der orthodoxen Rabbiner mit dem emeritierten Papst folgte auf eine publizistische Debatte zu dem Aufsatz Benedikts XVI. Der orthodoxe Wiener Oberrabbiner Arie Folger sagte »Vatican News«, man könne sich einen Dialog mit den Katholiken über den Punkt der Landverheißung an die Juden vorstellen; darüber habe er den emeritierten Papst informiert.  kna

Chanukka

Wofür wir trotz allem dankbar sein können

Eine Passage im Chanukka-Gebet wirkt angesichts des Anschlags von Sydney wieder ganz aktuell. Hier erklärt ein Rabbiner, was dahinter steckt

von Rabbiner Akiva Adlerstein  17.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns erwarten?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Chanukka

Das jüdische Licht

Die Tempelgeschichte verweist auf eine grundlegende Erkenntnis, ohne die unser Volk nicht überlebt hätte – ohne Wunder kein Judentum

von Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky  12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Wajeschew

Ein weiter Weg

Das Leben Josefs verlief nicht geradlinig. Aber im Rückblick erkennt er den Plan des Ewigen

von Rabbinerin Yael Deusel  12.12.2025

Talmudisches

Nach der Sieben kommt die Acht

Was unsere Weisen über die Grenze zwischen Natur und Wunder lehren

von Vyacheslav Dobrovych  12.12.2025

Chanukka

Nach dem Wunder

Die Makkabäer befreiten zwar den Tempel, doch konnten sie ihre Herrschaft nicht dauerhaft bewahren. Aus ihren Fehlern können auch wir heute lernen

von Rabbiner Julian-Chaim Soussan  12.12.2025

Quellen

Es ist kompliziert

Chanukka wird im Talmud nur selten erwähnt. Warum klammerten die Weisen diese Geschichte aus?

von Rabbiner Avraham Radbil  11.12.2025