Aachen

Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt erhält den Karlspreis

Rabbiner Pinchas Goldschmidt Foto: Uwe Steinert

Aachen

Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt erhält den Karlspreis

Die Vergabe soll signalisieren, dass jüdisches Leben zu Europa gehört

 09.05.2024 06:15 Uhr

Der Präsident der Europäischen Rabbiner-Konferenz, Pinchas Goldschmidt, erhält heute in Aachen den Internationalen Karlspreis. Gemeinsam mit dem 60 Jahre alten Rabbiner werden die jüdischen Gemeinden in Europa ausgezeichnet.

Mit der Vergabe solle das Signal gesetzt werden, dass jüdisches Leben zu Europa gehöre und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein dürfe, erklärte das Karlspreis-Direktorium in seiner Begründung. Die Festrede halten der Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), und der Ministerpräsident der Republik Albanien, Edi Rama.

Engagement für interreligiösen Austausch

Mit der Preisvergabe wird den Angaben zufolge auch Goldschmidts Engagement für den interreligiösen Austausch gewürdigt, zum Beispiel mit Vertretern von Muslimen und dem Papst. Viele Jahre war Goldschmidt Oberrabbiner von Moskau. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verließ er das Land.

Seit 1950 wird die Auszeichnung für Verdienste um Europa verliehen. Der Ehrenpreis ist mit einer Urkunde und einer goldenen Medaille verbunden.

Viele ehemalige und auch aktuelle Staatschefs sind unter den Preisträgern: Frankreichs Emmanuel Macron, Donald Tusk aus Polen, Helmut Kohl, Bill Clinton und Tony Blair. Aber auch Papst Franziskus und im vergangenen Jahr der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben den Preis erhalten.

Namensgeber ist Karl der Große (748-814). Sein Reich erstreckte sich über einen Großteil von Westeuropa, er residierte häufig in Aachen. dpa

Emor

Im Schadensfall

Wie die Tora lehrt, Menschlichkeit und Gerechtigkeit miteinander zu verbinden

von Jacob Rürup  16.05.2025

Talmudisches

Erinnern und Gedenken

Was unsere Weisen über die Dinge sagen, die wir im Gedächtnis bewahren sollen

von Rabbiner Netanel Olhoeft  16.05.2025

Berlin

»So monströs die Verbrechen der Nazis, so gigantisch dein Wille, zu leben«

Leeor Engländer verabschiedet sich in einer berührenden Trauerrede von Margot Friedländer. Wir dokumentieren sie im Wortlaut

von Leeor Engländer  15.05.2025

Schulchan Aruch

Mit Josef Karo am gedeckten Tisch

Ein mittelalterlicher Rabbiner fasste einst die jüdischen Gesetze so pointiert zusammen, dass viele Juden sich bis heute an seinem Kodex orientieren

von Vyacheslav Dobrovych  15.05.2025

Chidon Hatanach

»Mein Lieblingsbuch ist Kohelet«

Wie es zwei jüdische Jugendliche aus Deutschland zum internationalen Bibelwettbewerb nach Israel geschafft haben

von Mascha Malburg  15.05.2025

Vatikan

Leo XIV. schreibt an Oberrabbiner in Rom

Eine seiner ersten persönlichen Botschaften hat Papst Leo XIV. an die Jüdische Gemeinde Rom geschickt. Und eine gute und enge Zusammenarbeit versprochen

von Anna Mertens  13.05.2025

Acharej Mot – Kedoschim

Nur in Einheit

Die Tora lehrt, wie wir als Gemeinschaft zusammenleben sollen

von Rabbiner Raphael Evers  09.05.2025

Talmudisches

Von reifen Feigen

Wie es kam, dass Rabbi Josi aus Jokrat kein Mitleid mit seinen Kindern hatte

von Rabbiner Avraham Radbil  09.05.2025

Philosophie

»Der kategorische Imperativ liebt weder dich noch mich«

Die deutsch-jüdische Aufklärung hat einen gefährlichen Golem erschaffen, behauptet Michael Chighel in seinem neuesten Werk. Sein ehemaliger Schüler hat es gelesen und kritisch nachgefragt

von Martin Schubert  09.05.2025