Reaktion

»Mann beeindruckender Gelehrsamkeit«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: imago images / epd

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sein Mitgefühl zum Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. ausgedrückt. »Benedikt XVI war ein ernsthafter Mann beeindruckender Gelehrsamkeit. Unvergessen ist sein historischer Besuch der Kölner Synagoge anlässlich des Weltjugendtags 2005. Er ist nun zu seinem Herrn gegangen und diese Welt ist dadurch ein Stück ärmer geworden«, betonte Zentralratspräsident Josef Schuster.

Zugleich unterstrich Schuster, dass zu Benedikts Bild aber auch Handlungen und Haltungen gehören, die irritiert haben und es teilweise bis heute tun: »Dazu zählt die Wiedereinführung der lateinischen Messe und der damit verbundenen Karfreitagsbitte für die Juden, obwohl er sich dann später von dieser sogenannten Judenmission distanzierte.«

Auch die Aufhebung der Exkommunikation eines Bischofs der Piusbruderschaft, der den Holocaust geleugnet hatte, führte zu großen Protesten der jüdischen Gemeinschaft, erinnerte Schuster. »Der Papst räumte zwar Fehler ein, eine Rücknahme der Aufhebung durch Benedikt blieb aber aus.«

»So war Benedikt«, hob Schuster weiter hervor, »zwar ein großer Brückenbauer ganz im Sinne seines Vorgängers Johannes Paul II und wollte dies auch sein. Er scheiterte allerdings häufig an seiner eigenen Theologie und seiner zu großen Skepsis gegenüber der modernen Welt.« ja

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Rosch Haschana

Jüdisches Neujahrsfest: Bischöfe rufen zu Verständigung auf

Stäblein und Koch betonten in ihrer Grußbotschaft, gerade jetzt dürfe sich niemand »wegducken angesichts von Hass und Antisemitismus«

 16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  16.09.2025 Aktualisiert

Ki Tawo

Echte Dankbarkeit

Das biblische Opfer der ersten Früchte hat auch für die Gegenwart eine Bedeutung

von David Schapiro  12.09.2025

Talmudisches

Schabbat in der Wüste

Was zu tun ist, wenn jemand nicht weiß, wann der wöchentliche Ruhetag ist

von Yizhak Ahren  12.09.2025

Feiertage

»Zedaka heißt Gerechtigkeit«

Rabbiner Raphael Evers über Spenden und warum die Abgabe des Zehnten heute noch relevant ist

von Mascha Malburg  12.09.2025

Chassidismus

Segen der Einfachheit

Im 18. Jahrhundert lebte in einem Dorf östlich der Karpaten ein Rabbiner. Ohne je ein Werk zu veröffentlichen, ebnete der Baal Schem Tow den Weg für eine neue jüdische Strömung

von Vyacheslav Dobrovych  12.09.2025

Talmudisches

Stillen

Unsere Weisen wussten bereits vor fast 2000 Jahren, was die moderne Medizin heute als optimal erkennt

von David Schapiro  05.09.2025

Interview

»Die Tora ist für alle da«

Rabbiner Ethan Tucker leitet eine Jeschiwa, die sich weder liberal noch orthodox nennen will. Kann so ein Modell auch außerhalb New Yorks funktionieren?

von Sophie Goldblum  05.09.2025