Hamburg

Jüdische Gemeinde bekommt Grundstück zurück

Die Bornplatzsynagoge war das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands. Der Wiederaufbau rückt näher

 19.09.2023 10:21 Uhr

Ein Banner mit einer Zeichnung der Bornplatz-Synagoge Foto: picture alliance/dpa

Die Bornplatzsynagoge war das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands. Der Wiederaufbau rückt näher

 19.09.2023 10:21 Uhr

Für den geplanten Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge soll die Jüdische Gemeinde Hamburg ein Grundstück am Joseph-Carlebach-Platz im Grindelviertel zurückerhalten. Wie die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und Linken mitteilten, werde die Bürgerschaft in der kommenden Woche einen interfraktionellen Antrag zur Übereignung zweier Flurstücke beschließen.

Mit dem »historischen Beschluss« der Bürgerschaft solle der Grundstein für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge gelegt werden, hieß es. Vor der Abstimmung am Mittwoch kommender Woche wollen die Fraktionsvorsitzenden und die Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde und der Stiftung Bornplatzsynagoge dies in einem symbolischen Akt auf dem Bornplatz würdigen.

Novemberpogrome Die Bornplatzsynagoge unweit der Universität war bei ihrer Einweihung 1906 das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland gewesen. Während der Novemberpogrome 1938 setzten Nationalsozialisten das Gebäude in Brand. Ein Jahr später zwangen sie die Jüdische Gemeinde, die Synagoge auf eigene Kosten abzureißen. Das Grundstück wurde enteignet und teils mit einem Hochbunker überbaut.

Eine vor einem Jahr von Senat und jüdischer Gemeinde vorgestellte Machbarkeitsstudie kam zu dem Schluss, dass ein Wiederaufbau möglich ist und die Bornplatzsynagoge wieder ein Wahrzeichen des jüdischen Lebens im Herzen der Stadt werden kann. Seit Anfang des Monats forscht das Archäologische Museum auf dem Joseph-Carlebach-Platz nach Überresten der alten Synagoge. Damit sollen Erkenntnisse über Reste des Fundaments und deren Zustand gewonnen werden.

Wettbewerb Laut dem interfraktionellen Antrag sollen die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen für die Gestaltung eines architektonischen Wettbewerbs bereitgestellt werden, der noch in diesem Jahr beginnen soll.

In dem Antrag wird der Senat zudem aufgefordert, die unentgeltliche Rückübertragung des Grundstücks vorzubereiten und zu einem Zeitpunkt zivilrechtlich zu vollziehen, in dem der erforderliche Rückbau des Hochbunkers erfolgt ist und der Bau der Synagoge erfolgen kann. Auch für den Abriss des Bunkers und die Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen für den Wiederaufbau der Synagoge soll der Senat sorgen. dpa

Wajeze

Verbindung mit dem Höchsten

Warum Juden des 21. Jahrhunderts sich gut mit Jakow identifizieren können

von Rabbiner Shaul Friberg  24.11.2023

Israel

Sorge um die Sicherheit

Auch im Norden Israels ist die Lage angespannt. Ein Besuch bei Rabbiner Uri Gamson

von Detlef David Kauschke  24.11.2023

Talmudisches

Der falsche König

Wie Aschmedai, der Fürst der Dämonen, Schlomo vertrieb

von Rabbiner Avraham Radbil  23.11.2023

Tierschutz

Bitte recht freundlich!

Warum Empathie gegenüber anderen Lebewesen für den Menschen ein Gebot ist

von Daniel Neumann  17.11.2023

Talmudisches

Augenlicht

Was die antiken Weisen über Blindheit lehrten

von Rabbiner Netanel Olhoeft  17.11.2023

Segnungen

Gemeinsam die Welt retten

Nur die Verbindung von Materiellem und Spirituellem führt zum Erfolg

von Bryan Weisz  17.11.2023

Vertrauen

Facetten der Liebe

Die Tora zeigt, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen sind

von Jacov Rürup  10.11.2023

gedenken

Jeder einzelne zählt

In diesem Jahr steht das Gedenken an die Opfer der Pogromnacht 1938 unter dem Eindruck des 7. Oktober

von Vyacheslav Dobrovych  10.11.2023

Brauch

Sieben Tage

Wie trauert man um Menschen, die 3000 Kilometer entfernt sterben? Unsere Redakteurin findet Trost in den Regeln der Schiwa

von Mascha Malburg  10.11.2023