Dialog

Juden warnen Weltkirchenrat vor Rückfall in antijüdische Muster

Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRWG), Barbara Traub Foto: Marco Limberg

Juden äußern sich besorgt über eine mögliche israelfeindliche Positionierung des Weltkirchenrats (ÖRK). Israel sei die einzige Demokratie und der einzige Rechtsstaat im Nahen Osten, betonte die Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRWG), Barbara Traub, die auch dem Zentralrat angehört, am Mittwoch in Karlsruhe in einem Grußwort an die ÖRK-Vollversammlung. 

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Für uns Juden ist Israel zugleich der zentrale religiöse und kulturelle Bezugspunkt und viele haben enge familiäre Verbindungen nach Israel«, fügte sie hinzu. An die Vollversammlung appellierte sie: »Fallen Sie nicht in alte, antijüdische Muster zurück. In Fragen des Antijudaismus muss Haltung gezeigt werden und Ihr klares ›Nein!‹ auch Konsequenzen in Ihrem Handeln haben!«

Die anglikanische Kirche von Südafrika will eine sehr »israelkritische« Resolution zur Beratung und Abstimmung in die Vollversammlung einbringen. Der Entwurf wirft Israel Unterdrückung der Palästinenser sowie Menschenrechtsverletzungen vor. Zudem bezeichnet der Text Israel als »Apartheid-Staat«.

Traub sagte in ihrem Grußwort, über den Umweg der »Israelkritik« spüre sie als Jüdin stärker und stärker Ausgrenzung statt Versöhnung. Sie erwarte, dass die dem ÖRK angehörenden Kirchen »von diesem Treffen eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung aussenden, statt Vorbehalte gegen Israel und das jüdische Volk zu schüren«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der christliche Antijudaismus habe Jahrhunderte lang durch Ausgrenzung und Schuldzuweisung das Verhältnis zu den Juden geprägt. »Das darf sich nicht - in welcher Form auch immer - fortsetzen oder wiederholen«, so die IRGW-Vorsitzende. Die Vollversammlung dürfe nicht zu einer Plattform für Ausgrenzung und einseitige Schuldzuweisungen gegen Juden werden.

Zugleich widersprach Traub der Formulierung, Versöhnung sei ein »spezifisch christliches Thema«. Der Bund Gottes mit dem jüdischen Volk »besteht wie eh und je«. kna

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Talmudisches

Das Schicksal der Berurja

Die rätselhafte Geschichte einer Frau zwischen Märtyrertum und Missverständnis

von Yizhak Ahren  24.10.2025

Schöpfung

Glauben Juden an Dinosaurier?

Der Fund der ersten Urzeitskelette stellte auch jüdische Gelehrte vor Fragen. Doch sie fanden Lösungen, das Alter der Knochen mit der Zeitrechnung der Tora zu vereinen

von Rabbiner Dovid Gernetz  23.10.2025

Noach

Ein neuer Garten Eden

Nach der Flut beginnt das Pflanzen: Wie Noachs Garten zum Symbol für Hoffnung und Verantwortung wurde

von Isaac Cowhey  23.10.2025

Rabbiner Noam Hertig aus Zürich

Diaspora

Es geht nur zusammen

Wie wir den inneren Frieden der jüdischen Gemeinschaft bewahren können – über alle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten hinweg

von Rabbiner Noam Hertig  23.10.2025

Bereschit

Die Freiheit der Schöpfung

G›tt hat für uns die Welt erschaffen. Wir haben dadurch die Möglichkeit, sie zu verbessern

von Rabbiner Avichai Apel  17.10.2025

Talmudisches

Von Schuppen und Flossen

Was unsere Weisen über koschere Fische lehren

von Detlef David Kauschke  17.10.2025

Bracha

Ein Spruch für den König

Als der niederländische Monarch kürzlich die Amsterdamer Synagoge besuchte, musste sich unser Autor entscheiden: Sollte er als Rabbiner den uralten Segen auf einen Herrscher sprechen – oder nicht?

von Rabbiner Raphael Evers  17.10.2025

Mussar-Bewegung

Selbstdisziplin aus Litauen

Ein neues Buch veranschaulicht, wie die Lehren von Rabbiner Israel Salanter die Schoa überlebten

von Yizhak Ahren  17.10.2025

Michael Fichmann

Essay

Halt in einer haltlosen Zeit

Wenn die Welt wankt und alte Sicherheiten zerbrechen, sind es unsere Geschichte, unsere Gebete und unsere Gemeinschaft, die uns Halt geben

von Michael Fichmann  16.10.2025