Pessach

»Ich genieße meine Freiheit«

Rabbiner Walter Rothschild Foto: Mike Minehan

Wie feiern Sie in diesem Jahr Pessach?
Ich werde den Sederabend mit meiner Gemeinde »Or Chadasch« in Wien feiern.

Wie sieht Ihr persönlich perfektes Pessachfest aus?
Weniger herumreisen, mehr Zeit mit der Familie verbringen und mehr Mazze mit Knoblauch essen.

Was verbinden Sie mit dem Fest?
Ich habe die Freiheit, quer durch Europa zu reisen, und das genieße ich – besonders, weil das nicht immer so war. Mein Großvater und mein Vater waren beide Flüchtlinge – jetzt habe ich einen Reisepass und bin als freier Bürger berechtigt, (fast) überall hinzufahren, wann und wie ich will. Das war nie selbstverständlich, und man soll das respektieren und schätzen.

Welche Kindheitserinnerungen haben Sie an Pessach?
Als kleines Kind war ich von einer Haggada fasziniert, man zog an einem Schnipsel an der Seite des Blattes, und die Bilder bewegten sich: die Wellen des Meeres usw. Oh wow! Oh – und ich erinnere mich an die gehackte Leber, die nur meine Mutter machen kann.

Die Fragen stellte Katrin Richter.

Walter Rothschild (58) ist Landesrabbiner für Schleswig-Holstein, Vorstandsmitglied der Union progressiver Juden in Deutschland und Autor. Er studierte an der University of Cambridge, am Leo Baeck College in London und wurde 1984 ordiniert. Der Vater von drei Kindern promovierte 2007 am King’s College der Universität London mit einer Doktorarbeit über »Palestine Railways«.

Toldot

An Prüfungen wachsen

Warum unsere biblischen Ureltern Hungersnöte und andere Herausforderungen erleben mussten

von Vyacheslav Dobrovych  20.11.2025

Kalender

Der unbekannte Feiertag

Oft heißt es, im Monat Cheschwan gebe es keine religiösen Feste – das gilt aber nicht für die äthiopischen Juden. Sie feiern Sigd

von Mascha Malburg  20.11.2025

Talmudisches

Gift

Was unsere Weisen über die verborgenen Gefahren und Heilkräfte in unseren Speisen lehren

von Rabbinerin Yael Deusel  20.11.2025

Jan Feldmann

Eine Revolution namens Schabbat

Wir alle brauchen einen Schabbat. Selbst dann, wenn wir nicht religiös sind

von Jan Feldmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

USA

6500 Rabbiner auf einem Foto

»Kinus Hashluchim«: Das jährliche Treffen der weltweiten Gesandten von Chabad Lubawitsch endete am Sonntag in New York

 17.11.2025

Talmudisches

Torastudium oder weltliche Arbeit?

Was unsere Weisen über das rechte Maß zwischen Geist und Alltag lehren

von Detlef David Kauschke  14.11.2025

Chaje Sara

Bewusster leben

Sara hat gezeigt, dass jeder Moment zählt. Sogar ihr Schlaf diente einem höheren Ziel

von Samuel Kantorovych  13.11.2025