Berlin

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit feiert Jubiläum

Die Schleife der Verständigung: An diesem Logo sind die meisten der bundesweit mehr als 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu erkennen. Foto: PR

Berlin

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit feiert Jubiläum

Mit Appellen zum Kampf gegen Judenhass ist das 70-jährige Bestehen der GCJZ begangen worden

 24.11.2019 20:32 Uhr Aktualisiert

Mit Appellen zum Kampf gegen Antisemitismus ist das 70-jährige Bestehen der Gesellschaft für Christlich-JüdischeZusammenarbeit in Berlin (GCJZ) begangen worden. Um der Ausbreitung von Antisemitismus entgegenzutreten, seien bessere Bildungsprogramme in den Schulen nötig, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, bei der Festveranstaltung am Sonntagabend in Berlin.

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Wenn Populisten Hass gegen alles Jüdische schüren und»selbsternannte Friedenskämpfer meinen, sie könnten Fahnen verbrennen und Israelis verdammen«, müsse dem mit der Stärke des Rechtsstaates und mit Bildung Einhalt geboten werden, betonte Stäblein. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit stehe für solche Initiative »zum resoluten Eintreten gegen Antisemitismus«, für Bildung, Begegnung und gelingendes Miteinander.

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, erklärte, es ärgere ihn, dass Davidstern und Kreuz aus der Öffentlichkeit verschwunden seien. »Wenn wir als Christen und Juden in der Bundesrepublik weiter eine Zukunft haben wollen, müssen wir die Menschen dazu bringen, sich wieder stärker zu bekennen«, sagte Joffe.

»Wenn Umweltschützer das C der CDU klauen, ist das eine Attacke aufs Christentum«, betonte Gideon Joffe.

Kritik übte er an der Aktion von Greenpeace-Aktivisten, die kurz vor dem Leipziger CDU-Bundesparteitag das C von dem Berliner Konrad-Adenauer-Hauses abmontierten. »Wenn Umweltschützer das C der CDU klauen, ist das eine Attacke aufs Christentum«, sagte Joffe. »Das gehört sich einfach nicht.« Dagegen müssten Gläubige lauter und sichtbarer eintreten.

VERGANGENHEIT Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) betonte, es bleibe eine große Aufgabe für alle, »aus der Vergangenheit zu lernen, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt«. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit engagiere sich für diese geschichtliche Aufarbeitung, die Bekämpfung von Antisemitismus und das Erinnern »an die unfassbaren Schrecken des Holocaust«. Ihr Jubiläum sei ein »bedeutendes Ereignis« für Berlin.

Erstmals verliehen wurde die neu geschaffene Jeanette-Wolff-Medaille für besondere Verdienste im christlich-jüdischen Dialog. Geehrt wurde der frühere Verwaltungschef im damaligen Bezirksamt Zehlendorf, Walter Sylten (89), der sich seit mehr als 60 Jahren für die Rechte der Verfolgten der Nazidiktatur einsetzt.

Die Berliner GCJZ wurde am 24. November 1949 gegründet. Bundesweit gibt es nach eigenen Angaben mehr als 80 regionale Gruppen. Schirmherr ihres ebenfalls 1949 gegründeten »Deutschen Koordinierungsrats« ist der Bundespräsident.  epd/kna

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