Gemeindetag

Einladung zum Gottesdienst

Ich hoffe, dass viele Besucher die Gelegenheit nutzen und zu den Gottesdiensten kommen – nicht nur am Freitagabend, sondern auch zu Schacharit und Mincha am Schabbat», sagt Rabbiner Avichai Apel. Er leitet gemeinsam mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan den orthodoxen Kabbalat Schabbat-Gottesdienst beim Gemeindetag des Zentralrats der Juden – begleitet von der Gruppe Mafteach Soul. 550 Plätze stehen im Saal zur Verfügung.

Ein Ruhetag steht dem Vorstandsmitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz (ORD) allerdings nicht wirklich bevor: Am Schabbatmorgen ist Apel auch beim Schacharitgebet um 8.30 Uhr und beim Minchagebet um 13.30 Uhr im Einsatz. Außerdem sind fünf seiner sieben Kinder ebenfalls beim Gemeindetag.

Vorbeter Kerzenzünden ist am Freitagnachmittag um 15.34 Uhr. Im Gegensatz zu 2013 war beim Gemeindetag 2016 von vorneherein kein gemeinsamer Gottesdienst von Orthodoxen und Liberalen geplant. Vorbeter beim Schacharit- und Minchagebet der Orthodoxen am Freitag war Oberrabbiner Raphael Evers aus Düsseldorf.

Für die Nichtorthodoxen leitete die Berliner Gemeinderabbinerin Gesa Ederberg von Masorti Deutschland den Schacharitgottesdienst. Am Freitagabend und am Schabbatmorgen amtiert Tom Kucera, Rabbiner der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Schalom, bei egalitär-traditionellen Gottesdiensten.

Die blauen und roten Siddurim dafür liegen bereit. Rabbiner Kucera schaut sich am frühen Freitagnachmittag den Raum, der rund 240 Plätze hat, schon einmal an. «Ich bin gespannt», sagt Kucera. Sein Gottesdienst am Freitagabend soll etwa eine Stunde dauern, Kantorinstudentin Sveta Kundisch wird ihn musikalisch begleiten. «Es soll viel gesungen werden», sagt der Rabbiner der Liberalen Gemeinde Beth Schalom.

Parascha Für den Samstagmorgen hat sich Kucera das Thema «Neid» für die Auslegung der Paraschat Wajischlach vorgenommen. Er stützt sich dabei auf den Vers: «Rachel sah, dass sie Jakob keine Kinder gebären konnte und war neidisch auf ihre Schwester.» Er wolle fragen, wo der Neid anzusiedeln ist – denn er habe eine negative, aber auch eine positive Komponente.

Neid, so heißt es in Texten, sei einerseits wie «Knochenfraß», also zerstörerisch. Andererseits erhöhe der Neid der Gelehrten die Weisheit, er führe positiv zu einem Wettbewerb des Lernens. Auch von medizinischer Seite will sich Kucera mit der Kinderlosigkeit beschäftigen. Kucera hofft auf viele Beter am Freitag um 18 Uhr und am Samstagmorgen um 8.30 Uhr. Der Berliner Kollege Konstantin Pal wird ihm bei den Alijot helfen. Außerdem wird am Samstagmorgen Kantorenstudent Yuval Hed das Team verstärken.

Hawdala Die Hawdala findet am Samstagabend um 17.04 Uhr für alle Denominationen gemeinsam statt. Ansonsten gilt: getrennt beten, aber im Gespräch bleiben. Rabbiner Apel betont, er freue sich, in Berlin ganz verschiedene Juden zu treffen, egal, ob liberal oder orthodox: «Das ist eine Familie unter einem Dach. Das Judentum ist wie ein großes Buffet, und jeder kann essen, was er will. Es ist schön, hier Meinungen zu schärfen, auch wenn nicht immer allen alles gefällt», sagt der Rabbiner.

Wajischlach

Zwischen Angst und Umarmung

Die Geschichte von Jakow und Esaw zeigt, wie zwei Brüder und zwei Welten wieder zueinanderfinden

von Rabbiner Joel Berger  05.12.2025

19. Kislew

Himmlischer Freispruch

Auch wenn Rosch Haschana schon lange vorbei ist, feiern Chassidim dieser Tage ihr »Neujahr«. Für das Datum ist ausgerechnet der russische Zar verantwortlich

von Chajm Guski  05.12.2025

Talmudisches

Freundlich grüßen

Was unsere Weisen über Respekt im Alltag lehren

von Yizhak Ahren  04.12.2025

Begnadigung

Eine Frage von biblischer Tragweite

Die Tora kennt menschliche Reue, gerichtliche Milde und g’ttliche Gnade – aber keine juristische Abkürzung

von Rabbiner Raphael Evers  03.12.2025

Geschichte

Wie Regina Jonas die erste Rabbinerin wurde

Die Ordination Ende 1935 war ein Ergebnis ihres persönlichen Kampfes und ihrer Kompetenz – ein Überblick

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  03.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in Frankfurt

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt einmal im Jahr zusammen

 01.12.2025 Aktualisiert

Wajeze

Aus freier Entscheidung

Wie Jakow, Rachel und Lea eine besondere Verbindung zum Ewigen aufbauten

von Paige Harouse  28.11.2025

Talmudisches

Frühstück

Was schon unsere Weisen über die »wichtigste Mahlzeit des Tages« wussten

von Detlef David Kauschke  28.11.2025