Gesellschaft

»Augsburger Friedengespräche« über Antisemitismus

Der Rathausplatz in Augsburg 2016 Foto: imago/reportandum

Am 24. März ab 19 Uhr debattiert eine hochkarätig besetzte Runde bei den »Augsburger Friedensgesprächen« das Thema »Religiös begründeter Antisemitismus – Ursachen, Wirkungen und aktuelle Strategien zur Prävention«. Das teilte die Stadt Augsburg am Mittwoch mit.

Teilnehmer der online frei zugänglichen Diskussion sind die evangelische Theologin Margot Käßmann, Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Psychologe und Autor Ahmad Mansour sowie Henry G. Brandt, ehemaliger jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

narrative In der Runde sollen laut Ankündigung Fragen wie diese besprochen werden: »Auf welchen Narrativen basiert seit dem frühen Christentum die christliche Theologie der Verachtung des Judentums? Welche religiösen Inhalte speisen den Antisemitismus im Islam? Wie wirken die christlichen und islamischen Religionsvertreterinnen und Religionsvertreter diesen Narrativen entgegen?«

Veranstalter des Termins ist das Friedensbüro der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem städtischen Büro für gesellschaftliche Integration, der Universität und der Volkshochschule Augsburg, dem Evangelischen Forum Annahof und dem Verein »Rabbi Brandt. Brücken Bauen für Interreligiöse Verständigung«. Moderiert wird die Runde von Shahrzad Eden Osterer vom Bayerischen Rundfunk.

tradition Die »Augsburger Friedensgespräche« fanden erstmals im Januar 2020 statt. Damals diskutierten der Münchner katholische Kardinal Reinhard Marx und der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm das Thema »Braucht der Frieden die Kirchen?«. Die Gespräche nehmen Bezug auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555, der das schiedlich-friedliche Nebeneinander von katholischen und evangelischen Christen besiegelte. Wegen dieser Tradition bezeichnet Augsburg sich als »Friedensstadt«.

Die Gespräche sollen durch Debatten über Interkulturalität, Migration, Integration, Diversität und multireligiösen Dialog das Verständnis für aktuelle Entwicklungen in heterogenen Gesellschaften fördern, neue Perspektiven vorstellen und zu einer aktiven Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse anregen, wie es heißt. Den Organisatoren zufolge wird das Format nun zweimal jährlich angesetzt. kna

Essay

Chanukka und wenig Hoffnung

Das hoffnungsvolle Leuchten der Menorah steht vor dem düsteren Hintergrund der Judenverfolgung - auch heute wieder

von Leeor Engländer  21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Wajigasch

Mut und Hoffnung

Jakow gab seinen Nachkommen die Kraft, mit den Herausforderungen des Exils umzugehen

von Rabbiner Jaron Engelmayer  19.12.2025

Mikez

Füreinander einstehen

Zwietracht bringt nichts Gutes. Doch vereint ist Israel unbesiegbar

von David Gavriel Ilishaev  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Chanukka

»Wegen einer Frau geschah das Wunder«

Zu den Helden der Makkabäer gehörten nicht nur tapfere Männer, sondern auch mutige Frauen

von Rabbinerin Ulrike Offenberg  18.12.2025

Chanukka

Berliner Chanukka-Licht entzündet: Selbstkritik und ein Versprechen

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin am Mittwoch mit viel Politprominenz das vierte Licht an Europas größtem Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet

von Markus Geiler  18.12.2025

Chanukka

Wofür wir trotz allem dankbar sein können

Eine Passage im Chanukka-Gebet wirkt angesichts des Anschlags von Sydney wieder ganz aktuell. Hier erklärt ein Rabbiner, was dahinter steckt

von Rabbiner Akiva Adlerstein  17.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns erwarten?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025