Zum ersten Mal sind Rabbiner zu Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für das Leben berufen worden. Wie der Vatikan mitteilte, ernannte Papst Franziskus am 13. Juni für das Gremium 45 neue Vollmitglieder und fünf Ehrenmitglieder, unter ihnen der israelische Rabbiner Avraham Steinberg und der argentinische Rabbiner Fernando Szlajen.
Biografien Steinberg ist Autor der Encyclopedia of Jewish Medical Ethics, für die er 1999 mit dem Israel-Preis ausgezeichnet wurde. Er ist außerdem Direktor der Ethikkomitees des Shaare-Tzedek-Krankenhauses in Jerusalem und Chef des Herausgeberteams der Talmudic Encyclopedia. Rabbiner Fernando Szlajen, wie Papst Franziskus Argentinier, ist Direktor des AMIA-Kulturzentrums und Professor für Philosophie und Literatur an der Universität von Buenos Aires.
Die Päpstliche Akademie für das Leben war 1994 von Papst Johannes Paul II. mit dem apostolischen Schreiben »Vitae mysterium« gegründet worden. Sie beschäftigt sich mit kirchlichen Positionen zu Fragen der medizinischen Ethik wie Reproduktionsmedizin, Gentechnik, Sterbehilfe und Abtreibung. Mitglieder werden nach einer Neuregelung nicht mehr auf Lebenszeit, sondern für jeweils fünf Jahre ernannt. Im Alter von 80 Jahren endet die Mitgliedschaft automatisch. ag