Bundeswehr

Zweiter Rabbiner verbeamtet

Monika Heimburger, Justiziarin des Militärrabbinats, Militärrabbiner Shmuel Havlin (M.), und Andras Hecker, Persönlicher Referent von Militärbundesrabbiner Zsolt Balla Foto: Militärrabbinat

Shmuel Havlin ist offiziell Militärrabbiner bei der Bundeswehr. Am Donnerstag wurde ihm die Verbeamtungs-Urkunde überreicht. In der Hamburger Außenstelle des Militärrabbinats soll der in Bremen lebende Rabbiner nun tätig sein. Diese ist für ganz Norddeutschland zuständig.

Nach Konstantin Pal ist Havlin der zweite Rabbiner, der für seine Tätigkeit im Militärrabbinat der Bundeswehr eine Verbeamtung auf Zeit erhielt – für sechs Jahre. Geführt wird die neue Stelle von Militärbundesrabbiner Zsolt Balla.

ordination Havlin wurde in Jerusalem geboren. Er studierte in Lod, Kfar Chabad und New York. Seinen Rabbinischen Studien ging er im Rabbinerinstitut von Atlanta nach, bevor er seine Rabbinische Ordinierung erhielt. Er diente später als Chabad-Gesandter in Hamburg und tut dies nun in Bremen. Zudem ist Havlin Teil der Orthodoxen Rabbinerkonferenz.

Im Jahr 2019 unterzeichneten die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, einen Militärseelsorgestaatsvertrag, der die Voraussetzungen für die Ernennung von Militärrabbinern schuf.

Die Einrichtung eines Bundeswehrrabbinats dauerte eine Weile. Es ging um Gleichberechtigung: Jüdische Soldaten sollten ebenso wie ihre christlichen Kollegen Ansprechpartner bekommen. Im Verteidigungsfall oder bei Auslandseinsätzen sollen die Militärrabbiner auch bei der Bewältigung von Traumata und anderen Problemen helfen.

Traditionen Hinzu kommt der Bildungseffekt: Auch nicht-jüdische Bundeswehrsoldaten können von den Militärrabbinern lernen – zum Beispiel über jüdische Traditionen und jüdisches Leben. Damit einher geht die Hoffnung, eventuell vorhandene Vorurteile abbauen zu können.

Auf Vielfalt wird nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch innerhalb des Militärrabbinats geachtet. Shmuel Havlin und Zsolt Balla sind orthodoxe Rabbiner, ihr Kollege Konstantin Pal liberal. ja

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  08.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025