Leipzig

Zsolt Balla wird Militärrabbiner des Bundes

Wird erster Militärbundesrabbiner: Rabbiner Zsolt Balla

Leipzig

Zsolt Balla wird Militärrabbiner des Bundes

Der orthodoxe Landesrabbiner von Sachsen wird am 21. Juni in sein Amt eingeführt

 27.05.2021 09:31 Uhr

Der orthodoxe Landesrabbiner von Sachsen, Zsolt Balla, wird der erste Militärbundesrabbiner. Seine Amtseinführung ist für den 21. Juni in Leipzig geplant, wo der 42-Jährige als Gemeinderabbiner tätig ist. Das teilte der Zentralrat der Juden in Deutschland, bei dem das Vorschlagsrecht für die Besetzung des Postens liegt, am Donnerstag in Berlin mit. Erstmals nach rund 100 Jahren und 76 Jahre nach der Schoa wird es damit wieder Militärrabbiner in der deutschen Armee geben.

TRADITION Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erklärte: »Mit der Berufung von Militärrabbinern knüpfen wir an eine alte Tradition an und schlagen zugleich ein neues Kapitel auf. Das Wirken der Rabbiner wird für die Bundeswehrsoldaten eine Bereicherung sein. Die Amtseinführung des Militärbundesrabbiners ist ein historischer Tag für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland.«

Erstmals nach rund 100 Jahren und 76 Jahre nach der Schoa wird es damit wieder Militärrabbiner in der deutschen Armee geben.

Der Militärbundesrabbiner soll ein noch einzurichtendes Militärrabbinat in Berlin leiten und die Arbeit von bis zu zehn jüdischen Geistlichen in der Bundeswehr koordinieren. Bereits ausgeschrieben waren bislang zwei erste Stellen für Militärrabbiner.

Frühere Schätzungen gingen von rund 300 jüdische Soldaten in der Bundeswehr aus. Die Religionszugehörigkeit der Soldaten wird nur auf freiwilliger Basis erfasst, daher gibt es keine genauen Zahlen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Einrichtung der jüdischen Militärseelsorge war ursprünglich schon im vergangenen Jahr geplant gewesen. Durch veränderte Aufgabenschwerpunkte in der Corona-Pandemie sei es zu Verzögerungen gekommen, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. Nach derzeitigem Stand soll das Militärrabbinat demnach zum Ende des dritten Quartals, also im September, an den Start gehen.

STRUKTUR Ende 2019 hatten Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Zentralrat der Juden in Deutschland einen Staatsvertrag über die jüdische Militärseelsorge unterzeichnet. Deren Struktur ähnelt der von den beiden großen Kirchen verantworteten christlichen Militärseelsorge.

Die Zeremonie am 21. Juni in Leipzig wird von der ARD live übertragen.

Der künftige Militärbundesrabbiner Balla bleibt weiterhin Leipziger Gemeinderabbiner und Landesrabbiner von Sachsen. Zudem arbeitet er ehrenamtlich im Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland.

An der Feierstunde in der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig wollen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Zentralratspräsident Dr. Schuster und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie der evangelische und der katholische Militärbischof teilnehmen. Die Zeremonie wird von der ARD live gestreamt. kna/ja

Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Der Präsident der Goethe-Universität hatte eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet und geriet deshalb ins Visier der Aktivisten. Es ist nicht der erste Skandal auf dem Campus

 24.10.2025

Berlin

Gratis-Falafel: Restaurant »Kanaan« reagiert auf Vorfall im »K-Fetisch«

Die Aktion dauert bis 16.00 Uhr an. Es sei ein »Friedenszeichen in Zeiten des Hasses«, sagen die Betreiber

 24.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  24.10.2025

Internationaler Gerichtshof

Persilschein für die UNRWA

Der IGH sieht Israel in der Pflicht, mit dem umstrittenen Palästinenser-Hilfswerk zu kooperieren. Maßgeblich für die Richter sind die Zusicherungen von UN-Offiziellen

von Michael Thaidigsmann  23.10.2025

Berlin

Jüdische Studenten fordern Geraldine Rauchs Abgang

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin warnte vor »Muslimfeindlichkeit« bei einer jüdisch-kurdischen Veranstaltung. Die JSUD wirft ihr vor, autoritär zu reagieren. Kritik kommt auch von CDU und SPD

 23.10.2025

USA

Gebrochene Identität

Wie sich junge Juden zunehmend von Israel und ihrem Judentum entfernen. Geschichte einer Entfremdung

von Hannes Stein  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Waffenimport

Milliardendeal: Bundeswehr kauft israelische Panzerabwehrraketen

Trotz des von Kanzler Friedrich Merz verhängten Exportstopps für Waffenlieferungen an den jüdischen Staat bezieht Berlin weiterhin auch andere Rüstungsgüter von dort

 23.10.2025

Berlin

Angela Merkel reist im November nach Israel

Von ihr stammt die Aussage, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist. Nun kehrt die frühere Kanzlerin dorthin zurück. Es gibt einen erfreulichen Anlass

 23.10.2025