Debatte

Zentralrat: Judenhass härter bestrafen

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: imago images / epd

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, spricht sich für härtere Strafen bei antisemitischen Vergehen aus. Schuster sagte am Donnerstagabend im SWR Tagesgespräch, er erwarte klare Signale von der Justiz. »Man muss sich überlegen, bis wann die Bewährung wirklich sinnvoll ist - und wo nicht mehr.«

Schuster rief Teilnehmer von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen dazu auf, zu prüfen, mit wem sie auf die Straße gehen: »Ich erwarte eine klare Abtrennung zwischen dem, was sachlich eventuell gegen eine Impfung spricht und dem, was unterwandert wird durch rechtsradikale Kreise«.

Das aktuelle Holocaust-Gedenken bezeichnete Schuster als angemessen - zumindest, was den Bundestag und die Medien betreffe. »Aber kommt es auch in der breiten Öffentlichkeit an? Da habe ich mitunter das Problem, dass es nicht ganz so ist, wie es eigentlich wünschenswert wäre«, so Schuster weiter.

In diesem Sinne verwies Schuster auf Projekte, mit denen versucht wird, die jüngere Generation zu erreichen - zum Beispiel mit der Arbeit an Schulen und Universitäten, über digitalisierte Berichte von Überlebenden und auch auf Kanälen der Social Media-Plattform TikTok. »Es wird ja nicht mehr lange Zeitzeugen geben, die von ihrem entsetzlichen Erleben erzählen können«. Dementsprechend müsse sich auch das Gedenken verändern, so Schuster. kna

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  08.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025