Positionspapier

Zentralrat: Gedenkstätten sollen digitaler und wichtiger werden

Eingang zur KZ-Gedenkstätte in Dachau Foto: imago images/Manfred Segerer

Der Zentralrat der Juden in Deutschland weist auf die
wachsende Bedeutung der Gedenkstättenarbeit hin. Mit der schwindenden
Zahl von Zeitzeugen der Schoah rückten die Gedenkstätten stärker in
den Fokus, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Freitag in
Berlin: »Sie sind für das Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft
unentbehrlich und müssen als authentische Orte erhalten bleiben.«

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am
Samstag veröffentlichte der Zentralrat ein Positionspapier zur
Erinnerungspolitik und Gedenkstättenarbeit. Der Staat habe für die
finanzielle Absicherung von Sanierung und Instandhaltung der Stätten
zu sorgen, heißt es unter anderem darin. Regionale Gedenkorte sollten
entwickelt, gewürdigt und unterstützt werden. »Unzählige bürgerliche Gedenkinitiativen und vor allem die Gedenkstätten machen wichtige Bildungsarbeit und stärken unsere lebendige Demokratie«, erklärte Zentralratspräsident Schuster.

Er verwies auf die Chancen, die der Einsatz digitaler Medien
für die Erinnerungskultur biete. Digitales Geschichtslernen könne vor
allem jungen Menschen den Zugang zum Thema erweitern. »Erinnerung unter Einsatz von digitalen Medien eröffnet neue Chancen. Digitales Geschichtslernen kann vor allem jungen Menschen den Zugang zum Thema erweitern. Bestehende Ausstellungen sollten dahingehend überarbeitet werden«, so Schuster. »Bei Begehungen von authentischen Orten können unter der Berücksichtigung von ethischer Vertretbarkeit und Respekt vor den Opfern der Schoa neue Technologien eine sinnvolle Anwendung finden. Darüber hinaus müssen soziale Plattformen jeder Form von Antisemitismus und der Relativierung und Verharmlosung der Schoa entschlossener entgegentreten. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, sodass die Verunglimpfung der Opfer auf rechtlicher Ebene geahndet werden müssen.« epd/ja

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 07.12.2025

Simi Valley

»Vorbildliche Verbündete«: Hegseth nennt Israel und Deutschland

Die Signale, die jüngst aus den USA in Richtung Europa drangen, waren alles andere als positiv. Der US-Verteidigungsminister findet nun allerdings nicht nur Lob für den jüdischen Staat, sondern auch für einige EU-Staaten

 07.12.2025

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem und trifft Premierminister Benjamin Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025