Judenhass

Zentralrat begrüßt Verbot palästinensischer Demo

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Das polizeiliche Verbot von zwei pro-palästinensischen Versammlungen in Berlin hat der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßt. »Eine kluge Entscheidung«, twitterte Präsident Josef Schuster am Freitag. »Demokratie und Rechtsstaatlichkeit müssen wehrhaft sein, wenn sie glaubwürdig bleiben wollen.« Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte, es müssten alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, »um Hetze gegen Juden und gegen den Staat Israel zu verhindern«.

Die Berliner Polizei hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie zwei für das Wochenende in Neukölln geplante Versammlungen zu einem »Tag der palästinensischen Gefangenen« verboten habe. Drüber hinaus seien sogenannte Ersatzveranstaltungen bis Sonntag in der Bundeshauptstadt untersagt. Es bestehe die »unmittelbare Gefahr«, dass es zu »volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichung, dem Vermitteln von Gewaltbereitschaft und dadurch zu Einschüchterungen sowie Gewalttätigkeiten« kommen könne.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zwischenfälle Dies hätten Erfahrungen der vergangenen Jahre und auch der jüngeren Vergangenheit ergeben, erklärte die Polizei. Erst am Karsamstag war es zu Zwischenfällen in Berlin gekommen: Bei einer Kundgebung waren antisemitische und volksverhetzende Parolen zu hören gewesen. Daran war scharfe Kritik laut geworden. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 250 Einsatzkräften am Ort.

Auch der Al-Quds-Marsch findet in Berlin nicht statt. Medien hatten unter Berufung auf die Polizei Anfang April berichtet, dass die Veranstalter die Anmeldung des diesjährigen Marsches für diesen Samstag zurückgenommen hatten. Bereits in den Jahren davor hatte die Demonstration nicht stattgefunden.

Der Al-Quds-Tag - die Bezeichnung geht auf den arabischen Namen für Jerusalem zurück - war 1979 vom iranischen Revolutionsführer Ajatollah Khomeini ausgerufen worden. Es geht dabei um den Kampf gegen Israel und die Zerstörung des jüdischen Staates. Hinter der Veranstaltung steht die Hisbollah. Im Jahr 2020 verhängte das Bundesinnenministerium ein Verbot gegen alle Betätigungen der schiitischen Terrororganisation.

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Australien

Polizei in Sydney stoppt Verdächtige – Pläne vereitelt?

Nur wenige Tage nach den tödlichen Schüssen an Sydneys weltberühmten Bondi Beach gibt es einen Einsatz von Anti-Terror-Einheiten. Die Verdächtigen sollen auf dem Weg zum Strand gewesen sein

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Thüringen

Klage der rechtsextremen AfD gegen Verfassungsschutzchef teils erfolgreich

In einem Punkt wurde den Klägern recht gegeben, in zwei anderen nicht. Es geht um Äußerungen von Stephan Kramer in einem Medienbericht

 18.12.2025

Verbundenheit

Chanukka und Advent: Licht gegen den Hass

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland versichert die Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehr der jüdischen Gemeinschaft ihren Beistand und ihre Solidarität

von Bischöfin Kirsten Fehrs  18.12.2025

Landgericht Berlin

Gericht: »From the River to the Sea« ist Aufruf zur Judenvernichtung

Die 2. Große Strafkammer des LG Berlin I hat einen Mann wegen der Verwendung der Parole zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun muss wohl der Bundesgerichtshof ein abschließendes Urteil fällen

 18.12.2025