Religion

Zentralrat der Juden begrüßt Gesetz zum Infektionsschutz

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: Thomas Lohnes/Zentraltrat der Juden

Aus Sicht des Zentralrats der Juden in Deutschland geht mit den beschlossenen Änderungen im Infektionsschutzgesetz eine Stärkung der Religionsfreiheit einher.

»Gottesdienste werden nur dann verboten, wenn es keine anderen Möglichkeiten der Epidemieeindämmung mehr gibt«, schrieb Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag auf Twitter. Die jüdische Gemeinschaft begrüße diese Präzisierung und bekräftige ihre Bereitschaft, an der Bekämpfung der Corona-Pandemie mitzuwirken, so Schuster weiter.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am Vortag hatten Bundestag und Bundesrat dem Bevölkerungsschutzgesetz trotz lauter Kritik zugestimmt. Besonders umstritten ist ein neuer Paragraf 28a im Infektionsschutzgesetz. Er listet Schutzmaßnahmen auf, die in einer Pandemie bei wachsenden Infektionszahlen - Grenzwerte sind 35 beziehungsweise 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner - zeitlich befristet und regional verhängt werden können. Beispielhaft werden das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, Abstandsgebote und Kontaktbeschränkungen genannt.

Deutlich höhere Hürden soll es beim Verbot von Gottesdiensten oder Versammlungen geben. Diese sind laut Gesetz ebenso wie Kontaktverbote in Altenheimen nur als letzte Mittel zu rechtfertigen. Begründet wird das mit dem »hohen Schutzgut der Religionsfreiheit und Versammlungsfreiheit«.

Der Bundestag muss zudem eine »epidemische Lage von nationaler Tragweite« festlegen, bevor es zu Einschränkungen kommen darf. Viele Abgeordnete hatten kritisiert, dass Änderungen am Gesetzentwurf zu kurzfristig vorgelegt worden seien. kna

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025