Altersarmut

Zeit für Zedek

Kämpft gegen die Benachteiligung von jüdischen Zuwanderern: die Initiative »Zedek Gerechtigkeit«

Volker Beck ist optimistisch. »Heute gehen wir mit der Initiative ›Zedek Gerechtigkeit‹ bei Facebook und Twitter an den Start und wollen Politiker wie die Menschen in unserem Land für das Problem sensibilisieren«, sagt der frühere Grünen-Politiker. Es geht ihm und der Initiative »Zedek« um Rentengerechtigkeit. Die Benachteiligung von jüdischen Zuwanderern aufgrund der mangelnden Anerkennung ihrer Arbeit in der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten soll aufgehoben werden.

Aufwind hat die Initiative durch einen Beschluss des Bundesrates in der vergangenen Woche. Von »Möglichkeiten der Verbesserung der rentenrechtlichen Situation von jüdischen Zugewanderten aus Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion, einschließlich einer Gleichstellung mit Spätaussiedlern im Fremdrentengesetz« ist darin die Rede.

AUFRUF Der Antrag des Freistaates Bayern wurde angenommen. Nun soll die Bundesregierung bestehende Nachteile bei den Renten ausgleichen. Von den häufig von Altersarmut betroffenen, hoch qualifizierten jüdische Zuwanderern ist in dem Beschluss explizit die Rede.

»Die Entscheidung des Bundesrates ist ein wichtiges Signal an die Bundesregierung.«

»Zedek« will die politische Initiative nun mit einem von etlichen Prominenten unterzeichneten Aufruf unterstützen und beschleunigen. Volker Beck sagt dazu: »Die Diskussion über die Benachteiligung jüdischer Zuwanderer gegenüber Spätaussiedlern nimmt Fahrt auf. Die Entscheidung des Bundesrates ist ein wichtiges Signal an die Bundesregierung. Hier muss endlich gehandelt werden!«

Der Aufruf trägt den Titel »Die Benachteiligung jüdischer Zuwanderer beenden!«. Initiiert wurde er neben Volker Beck auch von dem Publizisten Micha Brumlik und von Sergey Lagodinsky, Repräsentant der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.

Aus der jüdischen Gemeinschaft kommt große Unterstützung für die Aktion von »Zedek«.

ENGAGEMENT Als Unterzeichner konnten Persönlichkeiten wie der frühere Innenminister Gerhart Baum, der Liedermacher Wolf Biermann, die frühere Stasi-Unterlagen-Beauftragte Marianne Birthler, der Armutsforscher Christoph Butterwegge, die frühere Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, der Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer, Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die Theologin Margot Käßman, der Schriftsteller Navid Kermani, Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, Jeanine Meerapfel von der Akademie der Künste in Berlin, die Politologin Gesine Schwan, die Verlegerin Friede Springer sowie die früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse und Rita Süssmuth gewonnen werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch aus der jüdischen Gemeinschaft kommt große Unterstützung für die Aktion von »Zedek«, unter anderem wurde der Aufruf unterzeichnet von Nicola Galliner vom Jüdischen Filmfestival Berlin & Brandenburg, von der Berliner Kantorin Avitall Gerstetter, den Schriftstellerinnen Lena Gorelik und Olga Grjasnowa, von Rabbiner Walter Homolka am Abraham Geiger Kolleg, dem Historiker Julius H. Schoeps von der Moses-Mendelssohn-Stiftung, Rabbiner Andreas Nachama vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dem Historiker Michael Wolffsohn sowie zahlreichen Vertretern jüdischer Gemeinden.  ja

http://zedek-gerechtigkeit.de/

https://www.facebook.com/Zedek-Gerechtigkeit-369550950532185/

https://twitter.com/zedek_gerecht

Berlin

Kritik an Merz-Zitat zur »Drecksarbeit« Israels im Iran

Der Bundeskanzler lobt den Mut Israels beim Vorgehen gegen den Iran. Die Äußerungen sorgen in Deutschland auch für Kritik – auch in den Reihen des Koalitionspartners SPD

 18.06.2025

Extremismus

Jüdische Studenten fordern Maßnahmen gegen »Jüdische Stimme«

Der VJSH verlangt unter anderem, dass dem Verein »Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden« die Gemeinnützigkeit entzogen wird

von Imanuel Marcus  18.06.2025

Mannheim

Jüdische Gemeinde nicht bei »Meile der Religionen«

Wegen des Kriegs zwischen Israel und Iran sowie wegen des Nahost-Konflikts hat die Jüdische Gemeinde Mannheim ihre Teilnahme an einem Dialogfest abgesagt. Sie fürchtet Proteste. Die Sicherheit sei nicht gewährleistet

von Volker Hasenauer  18.06.2025

Teheran

Chamenei lehnt Forderung nach Kapitulation ab

Der iranische Staatschef gibt sich laut iranischer Staatsmedien unbeugsam und droht den USA im Falle einer militärischen Beteiligung an dem Konflikt mit Israel. Zu sehen ist der Geistliche aber nicht

 18.06.2025

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Nikosia

Zypern bestätigt Ankunft von US-Militärflugzeugen

Die Menschen auf Zypern bemerken Nacht für Nacht die Raketen und die Luftabwehr über Israel. Nun verlegt das US-Militär Tank- und Transportflugzeuge auf die Insel

 18.06.2025

Extremismus

Die Gefahr wächst

Der Verfassungsschutzbericht für 2024 offenbart, wie dramatisch sich der Nahostkonflikt auf Deutschland auswirkt

von Michael Thaidigsmann  18.06.2025

Washington D.C./Jerusalem

US-Botschaft in Israel bleibt bis Freitag geschlossen

Zuletzt gab es vermehrt Spekulationen, ob sich die USA an Israels Krieg gegen den Iran beteiligen könnten. In diesem Fall könnten auch US-Stützpunkte und Einrichtungen in der Region zum Ziel werden

 18.06.2025

Teheran

Chamenei droht Israel: »Die Schlacht beginnt«

Nach Luftangriffen auf Atomanlagen und Militärziele in seinem Land kündigt der Kleriker eine starke Antwort an

 18.06.2025