Extremismus

Zahl der Nazi-Aufmärsche in Deutschland stark gesunken

Foto: dpa

In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Aufmärsche rechtsextremer Gruppen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken. 2021 nahmen insgesamt rund 7700 Teilnehmer an 91 Aufmärschen der extremen Rechten teil, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervorgeht, aus der die »Neue Osnabrücker Zeitung« (Montag) zitiert. Damit hat sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert, die Zahl der Aufmärsche ging um 44 Prozent zurück.

Demnach war der Trend auch schon vor der Corona-Krise seit Jahren rückläufig. Die höchste Zahl an rechten Aufmärschen wurde im Jahr der Flüchtlingskrise 2015 mit 590 erreicht; 2010 waren es nur 85 gewesen.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) sieht in dem Rückgang der Zahlen einen Beleg dafür, dass die Szene in der Corona-Pandemie Mobilisierungsprobleme habe. Doch täuschten die Zahlen der Bundesregierung »über die wahre Mobilisierungsfähigkeit der Szene«, warnte Pau. Woche für Woche seien Neonazis, Reichsbürger und andere Gruppen der extremen Rechten Teil der massiven Straßenproteste gegen die Corona-Maßnahmen und sorgten für eine Zunahme der Gewaltbereitschaft gegen Journalisten, Polizei und auch Politiker. »Von der neuen Innenministerin Nancy Faeser erwarte ich, dass sie diese Vermischung von Naziszene und bürgerlichem Protest stärker in den Blick nimmt«, erklärte Pau.

Auch die Rechts-Rock-Szene liegt wegen der Corona-Auflagen im zweiten Jahr in Folge am Boden. Die Behörden registrierten im vergangenen Jahr demnach nur 135 Konzerte mit 6770 Besuchern, genauso viele wie im Vorjahr. 2019 seien es noch 374 Veranstaltungen mit rund 22.500 Besuchern gewesen. Pau betonte aber, dass Konzerte und CD-Verkäufe eine wichtige Rolle für die Finanzierung der Naziszene spielten und die Finanzströme der Szene ausgetrocknet werden müssten. kna

Berlin

»UNRWA ist Teil des Problems«

Israels Botschafter Ron Prosor präsentiert Informationen zur engen Verbindung der Terrororganisation Hamas mit dem UN-Palästinenserhilfswerk

 28.03.2024

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Sachsen

Trotz antisemitischer Vorfälle: Leipziger Friedenspreis geht an »Handala«-Gruppierung

Die »pro-palästinensische Gruppierung« steht immer wieder wegen antisemitischer Vorfälle in der Kritik

 27.03.2024

Analyse

Allein

Der Jude unter den Staaten: Wie Israel von der Weltgemeinschaft verleumdet und im Stich gelassen wird

von Maria Ossowski  27.03.2024

Manchester Airport

Überlebende des 7. Oktober bei Einreise beschimpft

»Wir müssen sicherstellen, dass Sie hier nicht dasselbe tun wie in Gaza«, sagt ein Grenzbeamter zu den Israelis

von Imanuel Marcus  27.03.2024 Aktualisiert

USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

»Wir den Kampf in Gaza nicht beenden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, erklärt Joav Gallant

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Berlin

Nach Angriff auf jüdischen Studenten: Hochschulgesetz wird verschärft

Möglichkeit der Exmatrikulation wurde zuvor von Rot-Grün-Rot abgeschafft

 26.03.2024

Deutschland

Einbürgerungstests: Das sind die Fragen zu Israel und jüdischem Leben

»Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen«, sagt Innenministerin Faeser

 26.03.2024