Nach mehrjähriger Pause wurde wieder gefeiert. So freute sich Israels Botschafter Ron Prosor besonders, aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des jüdischen Staates am Dienstagabend mehrere Hundert Gäste zu einem Empfang in einem Berliner Hotel begrüßen zu können.
Eingangs würdigte Prosor die Errungenschaften Israels. Er sei sehr stolz auf das, was in 75 Jahren geleistet wurde: »Aus der Asche des Holocaust sind wir wie ein Phoenix auferstanden.«
partner Mittlerweile sei Deutschland nach den USA zweitwichtigster Partner Israels – auf vielen Ebenen wie Wirtschaft und Kultur. Auch im Verteidigungsbereich sei die Zusammenarbeit eng. Prosor drückte seine Hoffnung aus, dass Israel bald die Möglichkeit haben werde, mit dem Raketenabwehrsystem Arrow 3 einen Beitrag zur Verteidigung der Bundesrepublik zu leisten.
Der Botschafter lobte die Stärke beider Nationen, die darin liege, sich hervorragend zu ergänzen. Dabei nannte er die deutsche Ingenieurskunst und Präzision sowie die israelische Spontanität und Innovation. »Wir werden euch das Fliegen beibringen und ihr uns das Landen«, so Prosor.
Passend zu diesem Bild begrüßte der Botschafter besonders den Inspekteur der deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, mit dem er erst vor wenigen Tagen am Jom Haazmaut in Jerusalem den gemeinsamen Überflug eines israelischen und eines deutschen Kampfjets erlebt hatte. Diese Symbolik zeige, wie eng die Zusammenarbeit sei und dass man die Beziehungen »zu neuen Höhen« bringen könne.
verbündete Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius machte in seiner Ansprache deutlich: »Israel und Deutschland sind mehr als strategische Partner und Verbündete. Wir sind Freunde.« Dafür sei er sehr dankbar. Und dass man dies nach dem unermesslichen Menschheitsverbrechen der Schoa sagen könne, sei etwas ganz Besonderes.
Pistorius sagte: »Gerade im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik haben wir eine außergewöhnlich intensive Zusammenarbeit erreicht.« Im derzeit rauen sicherheitspolitischen Umfeld würden die engen und vertrauensvollen Beziehungen »eine unverrückbare Konstante bleiben«, betonte der Minister.
Nach den Reden lud Prosor die Gäste ein, sich davon zu überzeugen, »wie großartig und lecker Israel ist«. Drei bekannte israelische Chefköche präsentierten an Marktständen orientalische Köstlichkeiten. Der Botschafter sprach von »kulinarischer Diplomatie«.
Unter den Gästen des Abends waren Innenministerin Nancy Faeser, Springer-Chef Mathias Döpfner, Volker Beck, der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, US-Botschafterin Amy Gutmann, Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann und Berlins Gemeindevorsitzender Gideon Joffe. ddk