Meinung

Wie die UNESCO bedeutungslos wird

Wieder einmal macht die UNESCO mit einer an Einseitigkeit kaum zu überbietenden Anti-Israel-Resolution von sich reden. Jüngst machte sich der Exekutivrat der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Erklärung zu eigen, in der Israel als »Besatzungsmacht« bezeichnet wird, deren Veränderungen des »Status der heiligen Stadt Jerusalem« allesamt »null und nichtig« seien.

Mit anderen Worten: Eine UN-Organisation fordert Israel auf, nichts zu unternehmen, was die eigene Hauptstadt betrifft.

museen Angeblich geht es um den Schutz von Kulturgütern, aber wer genau hinschaut, sieht, dass es nur um maximale Schädigung und Diskreditierung Israels geht: Konkret wird dem jüdischen Staat ja vorgeworfen, dass er die Altstadt durch archäologische Ausgrabungsprojekte entwickelt und dass er mit Museen und freigelegten Altertümern den Besuchern die Geschichte der Stadt näherbringt – einschließlich der muslimischen Epochen.

Das findet die UNESCO schrecklich, findet es aber nicht erwähnenswert, dass der Zugang zum Islamischen Museum auf dem Tempelberg für nicht-muslimische Besucher verboten ist. Hätte sich die UNESCO einmal die Mühe gemacht, Ausgrabungsstätten in den palästinensischen Gebieten anzuschauen, hätte sie schnell festgestellt, dass diese zumeist in einem erbarmungswürdigen Zustand sind.

disqualifikation Wie wenig es der Kulturorganisation um die Wahrung dieser Kulturgüter geht, zeigt sich im Abschnitt der Resolution, der von Gaza handelt. Da werden Israels Militäroperationen verurteilt, aber der Raketenterror der Hamas verschwiegen. Spätestens damit hat sich die Organisation als ernst zu nehmender Akteur disqualifiziert; die UNESCO ist nur noch ein Spielball anti-israelischer Propaganda fernab jeder Realität. Schweden, das als einziges europäisches Land mit Ja gestimmt hat, sollte sich schämen; es befindet sich in der zweifelhaften Gesellschaft von Staaten wie Iran, Russland oder China.

UNESCO hin oder her – Jerusalem ist seit 3000 Jahren eng mit der Geschichte des Judentums verbunden. Seit 69 Jahren ist Jerusalem die Hauptstadt des Staates Israel. Es ist an der Zeit, diese Realität endlich zu akzeptieren.

Der Autor ist freier Publizist. Bis März 2017 arbeitete er beim Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes in Jerusalem.

Europäische Union

»Europa muss sein eigenes Judentum wieder wertschätzen«

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt finanzielle Unterstützung für Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem an

 09.06.2023

Judenhass

Einstufung Samidouns als Terrorgruppe gefordert

Antisemitische Demonstrationen und Plakate: Für den israelischen Botschafter Ron Prosor ist das Maß voll

 09.06.2023

Twitter

Arbeitsauftrag an die Neue - aber nicht von Musk

Antisemitismusbeauftragte fordern von der neuen Chefin Linda Yaccarino ein energischeres Handeln gegen Hass

von Michael Thaidigsmann  09.06.2023

Berlin-Neukölln

Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung

Judenfeindliche und den Terror verherrlichende Plakate rufen die Behörden auf den Plan

 08.06.2023

Schleswig-Holstein

Karin Prien wehrt sich gegen Rassismusvorwurf

Die Ministerin steht wegen einer Äußerung über ihre Kabinettskollegin Aminata Touré in der Kritik

 08.06.2023 Aktualisiert

Populismus

Aus Protest?

Viele Erklärungen für das Umfragehoch der AfD greifen zu kurz. Wer die Partei wählt, weiß meist genau, was er tut

von Marcel Lewandowsky  08.06.2023

Interview

»Riesenschritt nach vorn«

Makkabi-Kapitän Doron Bruck über den Einzug des Berliner Oberligisten in den DFB-Pokal

von Michael Thaidigsmann  08.06.2023

Einspruch

Die Mutter aller Dialoge

Dmitrij Belkin freut sich auf die christlich-jüdischen Gespräche beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg

von Dmitrij Belkin  08.06.2023

Sicherheit

Anastasia-Bewegung in Brandenburg rechtsextremer Verdachtsfall

Innenministerium: In Teilen völkische, rassistische und antisemitische Ideologie

 07.06.2023