Fussball

West Bromwich trennt sich von Nicolas Anelka

Anelka hatte die Geste im Dezember 2013 im Spiel gegen West Ham United gezeigt und wollte sich nicht davon distanzieren. Foto: dpa

Der englische Erstligist West Bromwich hat den wegen des antisemitischen »Quenelle«-Grußes gesperrten Fußballer Nicolas Anelka entlassen. Weil der französische Ex-Nationalspieler sich für seine Geste nicht entschuldigen wollte, löste der Verein den Vertrag mit 14-tägiger Frist auf. Anelkas Weigerung, sich von der »Quenelle« zu distanzieren, bezeichnete West Bromwich als »krassen Vertragsbruch«.

Zuvor hatte Anelka auf seinem Twitter-Account ohne Kenntnis des Vereins erklärt, West Bromwich mit sofortiger Wirkung zu verlassen. »Nach Diskussionen zwischen mir und dem Klub wurden mir Vorschläge gemacht, um unter bestimmten
Bedingungen ins Team zurückzukehren«, schrieb der 35-Jährige. Um seine Integrität zu wahren, könne er diese Forderung jedoch nicht akzeptieren. »Deshalb habe ich entschieden, mich aus meinem Vertrag mit West Bromwich zu befreien.«

unprofessionell Der Klub reagierte auf Anelkas Stellungnahme empört und teilte mit, über dessen Vorhaben nicht informiert worden zu sein. »Der Verein betrachtet die Veröffentlichung eines solchen Statements in sozialen Medien als höchst unprofessionell«, so der Erstligist.

Anelka hatte die Geste Ende vergangenen Jahres im Spiel gegen West Ham United gezeigt. Der Gruß geht auf den umstrittenen französischen Komiker Dieudonné zurück, der schon mehrfach für seinen offen zur Schau getragenen Judenhass gerichtlich verurteilt wurde. Der 2004 zum Islam konvertierte Anelka hatte nach dem Zeigen der »Quenelle« erklärt, er wolle mit Antisemitismus nichts zu tun haben. Die in Frankreich eindeutig als antisemitisch geltende Geste, die an den Hitlergruß erinnert, sei bloß Ausdruck seiner »Gegnerschaft zum System«, betonte Anelka.

rassistisch
Daraufhin wurde Anelka Ende Januar vom englischen Fußballverband FA für fünf Spiele gesperrt. Der Gruß verstoße aufgrund seiner rassistischen Konnotation gegen die Regeln des Fußballverbands, erklärte die FA damals. West Bromwichs Hauptsponsor distanzierte sich daraufhin von Anelkas Verhalten und kündigte seinen mit 3,6 Millionen dotierten Vertrag mit dem Erstligisten auf. ppe

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  04.05.2025

Brandenburg

1200 Menschen gedenken der Befreiung des KZ Ravensbrück

28.000 Menschen wurden in dem Konzentrationslager während der Schoa getötet

 04.05.2025

Umfrage

48 Prozent der Deutschen für AfD-Verbot

61 Prozent der Befragten halten die Partei außerdem für rechtsextrem

 04.05.2025

Meinung

Noch Zweifel?

Auch vor der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem war ihre antidemokratische Haltung offenkundig. Jetzt muss das Verbotsverfahren gegen die Partei endlich in die Wege geleitet werden

von Monty Ott  02.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Meinung

Israelfeinde gegen Pressefreiheit

Journalisten sind immer häufiger Anfeindungen von »propalästinensischen« Aktivisten ausgesetzt. Das ist auch ein Angriff auf das Fundament unserer Gesellschaft

von Erica Zingher  02.05.2025

Interview

»Deutschlands Vorbildrolle steht radikal infrage«

Oliver von Wrochem über 80 Jahre Kriegsende, eine stärker werdende AfD und NS-Gedenkstätten als gesellschaftspolitische Akteure

von Sebastian Beer  02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Was bedeutet die neue Einstufung für die AfD?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Schritt des Verfassungsschutzes, die gesamte Partei als gesichert rechtsextrem einzustufen

von Anne-Beatrice Clasmann  02.05.2025