Amsterdam

Wegen Nazi-Vergangenheit: Kulturfonds streicht Prinz Bernhard

Anfang Oktober war sein NSDAP-Ausweis im Königlichen Archiv gefunden worden

 07.11.2023 13:56 Uhr

Prince Bernhard war trotz seiner gegenteiligen Beteuerungen NSDAP-Mitglied. Foto: picture alliance / Royal Press Europe

Anfang Oktober war sein NSDAP-Ausweis im Königlichen Archiv gefunden worden

 07.11.2023 13:56 Uhr

Wegen dessen Nazivergangenheit gerät der Name des niederländischen Prinzen Bernhard (1911-2004), Großvater von König Willem-Alexander, in Ungnade. Der renommierte Prinz Bernhard Kulturfonds änderte am Dienstag seinen Namen und heißt ab jetzt nur noch Kulturfonds. Der Fonds trug seit fast 80 Jahren den Namen des aus Deutschland stammenden Prinzen und ist eng mit der königlichen Familie verbunden.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass Bernhards Mitgliedsausweis für die Nazipartei NSDAP im Königlichen Archiv gefunden worden war. Schon zuvor hatte es deutliche Hinweise auf die Mitgliedschaft gegeben, aber der letzte Beweis hatte gefehlt. Prinz Bernhard hatte bis zu seinem Tod 2004 heftig bestritten, dass er der NSDAP angehört hatte. Er hatte sich im Gegenteil stets als oberster Widerstandskämpfer des Landes präsentiert, trotz mehrerer Hinweise auf frühere Nazi-Sympathien.

»Respekt und Wertschätzung«

»Mit Respekt und Wertschätzung für die Vergangenheit wird der Kulturfonds ab heute mit einem Namen fortgesetzt, der zu dem passt, was wir jetzt sind, und dem Fokus auf unseren Inhalt«, erklärte die Direktorin des Fonds, Cathelijne Broers.

Der renommierte Fonds investiert jährlich rund 35 Millionen Euro in Kulturprojekte im Königreich und vergibt jährlich auch einen großen Preis. Im vergangenen Jahr war die Anne Frank Stiftung in Amsterdam ausgezeichnet worden.

Der Fonds war 1940 kurz nach der deutschen Besatzung der Niederlande von der Exilregierung in London gegründet worden. Ursprünglich sollte er militärisches Material für den Widerstand kaufen. Nach dem Krieg wurde der Zweck geändert und der Fonds nach dem Prinzen benannt. dpa

Islamisches Zentrum Hamburg

Deutschland ist Top-Islamisten los

Mohammad Hadi Mofatteh gilt als Stellvertreter des Ayatollah in Deutschland

 12.09.2024

Kultur

Der »King of Klezmer« ist jetzt Deutscher

Er wolle mit diesem symbolischen Akt auch für mehr Völkerverständigung werben, so Feidman

von Leticia Witte  12.09.2024

Fürstenwalde

Brandenburgs Innenminister verbietet Islamisches Zentrum

Das Zentrum sei dem Spektrum der Muslimbruderschaft und der Hamas zuzuordnen

 12.09.2024

Islamismus

Damit es aufhört

Der antisemitische Anschlag von München zeigt einmal mehr, wie stark Juden im Visier sind. Die Politik muss endlich eine wirksame Strategie gegen den Terror entwickeln

von Eren Güvercin  12.09.2024

Meinung

Ich sehe in Deutschland immer öfter, wovor ich aus dem Iran geflohen bin

Nach dem Anschlag von München fragt sich unsere Autorin, ob sie ihre Kinder noch schützen kann

von Shahrzad Eden Osterer  11.09.2024

Frankfurt am Main

Gericht lehnt Eilantrag gegen Rüstungsexporte nach Israel ab

Fünf Palästinenser wollten Waffenlieferungen verhindern

 11.09.2024

Meinung

Baerbocks Bilanz

Viel Täter-Opfer-Umkehr und wenig Verständnis für Israels berechtigte Sicherheitsinteressen: Auf solche selbst ernannten Freunde des jüdischen Staates wie Außenministerin Annalena Baerbock kann Israel getrost verzichten

von Philipp Peyman Engel  11.09.2024

US-Wahlkampf

»Sie hasst Israel« - »Er wäre gern selbst Diktator«

Bei der ersten Fernsehdebatte machten sich die beiden Kandidaten heftige Vorwürfe - auch beim Thema Nahost

von Michael Thaidigsmann  11.09.2024

Frankreich

Schatten über Straßburg: Israelisches Filmfestival erneut abgesagt

Der jüdische Dachverband CRIF sprach von »intellektuellem Terrorismus«, die Straßburger Bürgermeisterin von »inakzeptablen Drohungen«

 10.09.2024 Aktualisiert