Köln

Wallraff-Preis für israelische und palästinensische Initiativen

Günter Wallraff Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Die palästinensische Initiative »Women of the Sun« und die israelische Gruppe »Women Wage Peace« erhalten gemeinsam den Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte.

Die Auszeichnung wird am 3. Mai im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln im Rahmen des 8. Forums für Journalismuskritik verliehen, wie die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) am Freitag in Köln mitteilte. Die Frauenfriedensinitiativen setzten sich gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben im Nahen Osten ein.

Die INA wolle mit dem Preis das außerordentliche Engagement und wegweisende Ansätze für die Friedensarbeit der beiden Organisationen würdigen. »Sie setzen sich seit Jahren dafür ein, Brücken zu schaffen und gemeinsam friedliche Aktionen durchzuführen«, hieß es.

Gründerin ermordet

Ein Beispiel sei der »Marsch der Hoffnung« im Jahr 2016, bei dem tausende israelische und palästinensische Frauen vom Norden Israels nach Jerusalem marschierten, um Frieden einzufordern.

Eine der Gründerinnen von »Women Wage Peace«, Vivian Silver, wurde am 7. Oktober 2023 beim vom palästinensischen Terror im Kibbuz Be’eri angerichteten Massaker ermordet.

Stellvertretend für die Organisationen werden die Sängerinnen Yael Deckelbaum (Women Wage Peace) und Meera Eilabouni (Women of the Sun) die Auszeichnung entgegennehmen. Die Verleihung des Preises wird Investigativ-Journalist Günter Wallraff vornehmen.

Vergessene Nachrichten

Die 1997 gegründete INA versteht sich als medienkritische Nichtregierungsorganisation. Dem Verein gehört der für seine investigativen Recherchen bekannte Wallraff (81) an.

Seit 2015 gibt der Verein den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik heraus. Er ist mit 5000 Euro dotiert. Einmal jährlich stellt die Initiative die »Top Ten« der vernachlässigten beziehungsweise vergessenen Nachrichten vor. kna/ja

Geschichte

Rechts und links: Wie die AfD ein falsches Goebbels-Zitat verbreitet

Ein Faktencheck

 02.07.2025

Reaktionen

Massive Kritik an Urteil über Charlotte Knoblochs Ex-Leibwächter

Der Mann bewachte die Präsidentin der IKG München, obwohl er sich privat judenfeindlich und rassistisch äußerte. Für das Verwaltungsgericht nicht genug, um ihn aus dem Polizeidienst zu entlassen

 02.07.2025

Kommentar

Justiz: Im Zweifel für Antisemitismus?

Ein Verwaltungsgerichtsurteil lässt große Zweifel aufkommen, dass es alle mit der Bekämpfung von Antisemitismus unter Beamten ernst meinen

von Michael Thaidigsmann  02.07.2025

Australien

Zwei Krankenpfleger, die damit drohten, jüdische Patienten zu töten, haben Arbeitsverbot

Im Februar sorgte ein TikTok-Video für Abscheu und Empörung, in dem zwei Krankenpfleger ihrem blanken Judenhass freien Lauf ließen. Nun stehen sie vor Gericht

 02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025

Statistik

Deutlich mehr antisemitische Vorfälle in Brandenburg

Der aktuelle Monitoringbericht der Fachstelle Antisemitismus für 2024 dokumentiere einen Anstieg um mehr als 28 Prozent auf insgesamt 484 Fälle

 02.07.2025

Pro & Contra

Sollte der Krieg in Gaza beendet werden?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Dan Schueftan, Sabine Brandes  02.07.2025

Einspruch

Wir müssen gegen den Iran wehrhaft sein

Die deutsche Politik braucht eine entschlossene Haltung gegen die terroristische Bedrohung aus Teheran. Die jüdischen Gemeinden machen es vor: Sie investieren in Sicherheit und mentale Standhaftigkeit

von Josef Schuster  02.07.2025

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025