Justiz

Verschärfung des Tatbestands der Volksverhetzung

Beauftragter der Bundesregierung mit Sitz im Innenministerium: Felix Klein Foto: dpa

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat dafür plädiert, den Tatbestand der Volksverhetzung zu verschärfen. Die Jüdischen Gemeinden und der Zentralrat der Juden bekämen täglich Drohmails, sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Die Absender könnten bislang nicht bestraft werden, dafür hätten sie die Mails noch weiter verbreiten müssen. Deshalb müsse das entsprechende Gesetz erweitert werden.

Ein weiteres Beispiel seien die Drohungen gegen den Starpianisten Igor Levit, so Klein weiter. Es könne nicht hingenommen werden, dass ein jüdischer Künstler Morddrohungen bekomme. Levit enthielt mach eigenen Angaben Mitte November eine Mail, in der ihm ein Mordanschlag bei einem konkreten Konzert in einer Stadt in Süddeutschland angedroht wurde. Er habe die Polizei eingeschaltet und das Konzert unter Personenschutz und aufwändigen Sicherheitsmaßnahmen gespielt.

afd Irritiert reagierte Klein auf Äußerungen des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen, der seine Partei als »durch und durch pro-jüdisch« bezeichnet hatte. »Der Zentralrat der Juden, nahezu alle in Deutschland tätigen jüdischen Organisationen, die israelische Botschaft in Berlin sowie die israelische Regierung lehnen jegliche Kontakte zur AfD ab«, sagte Klein. »Das sollte Herrn Meuthen und der AfD zu denken geben.«

Meuthen hatte in einem Interview der »Süddeutschen Zeitung« erklärt, er könne nicht verstehen, warum führende Repräsentanten der Juden in Deutschland Angst vor seiner Partei äußerten oder gar ankündigten, das Land im Fall einer AfD-Beteiligung an einer Bundesregierung zu verlassen. »In der Tat ist mir ein Rätsel, was sich da eine Frau Knobloch und ein Herr Schuster zusammenreimen«, sagte Meuthen über die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München sowie den Präsidenten des Zentralrats der Juden. Beide würden »dem gewaltigen Irrtum« aufsitzen, dass jüdisches Leben durch die AfD gefährdeter wäre. »Das Gegenteil wäre der Fall«, so Meuthen.  kna

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

 16.06.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg

Kann die EU einen Beitrag zur Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran leisten? Am Dienstag soll es eine Videokonferenz der zuständigen Außenminister geben

 16.06.2025

Nahost

Krieg gegen Iran: EU will mit USA Energiemarkt sichern

Seit dem Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm steigen die Rohölpreise und in der Folge die Sprit- und Heizölpreise. Die EU und die USA sind alarmiert - und wollen notfalls handeln

 16.06.2025

Berlin

Karin Prien: »Ich gestatte mir keine Ängstlichkeit«

Die Bundesbildungsministerin spricht in einem Interview über ihre jüdischen Wurzeln. Und geht bei manchen Themen auf Distanz zu ihrem Parteivorsitzenden

von Alexander Missal  16.06.2025

Iran

Iran: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden

 15.06.2025

Berlin

Merz sagt Israel Hilfe zu und bekennt: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen

Deutschland wappne sich zudem für den Fall, dass der Iran israelische oder jüdische Ziele hierzulande ins Visier nehmen sollte

 15.06.2025

Verbraucher

Krieg zwischen Israel und Iran treibt Benzinpreis

Seit dem Angriff auf iranische Atomanlagen und Militärziele steigen die Rohölpreise und in der Folge auch die Spritpreise

 15.06.2025

Diplomatie

Außenminister Wadephul spricht mit israelischem Kollegen Saʼar

Statt des für heute geplanten Besuchs in Jerusalem telefonieren die beiden

 15.06.2025

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025