Nordrhein-Westfalen

Verfassungsschutz warnt vor Corona-Leugnern und Islamisten

»Angriff auf das Herz der Demokratie«: Anti-Corona-Demonstranten mit Reichsfahnen in Berlin (Archiv) Foto: 2020 Getty Images

In den Sicherheitsbehörden wächst die Sorge vor Anschlägen durch Islamisten, Rechts- und Linksextremisten sowie durch radikalisierte »Corona-Leugner«.

»Das Apokalyptische der Verschwörungsmythiker verbindet sich mit dem Rechtsextremismus«, sagte der Chef des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, dem »Tagesspiegel«. Diese Entwicklung könne bei den extremen Kritikern der Maßnahmen gegen Corona »in seiner Konsequenz zu Terror führen«.

Im Oktober hatten mutmaßliche »Corona-Leugner« in Berlin Brandflaschen auf das Gebäude des Robert-Koch-Instituts geworfen und nahe der Leibniz-Gemeinschaft einen Sprengsatz gezündet.

Mit Blick auf den Anschlag vom Februar in Hanau hält Freier den Typus des allein handelnden rechtsextremen Täters für die aktuell größte Terrorgefahr. »Das Potenzial ist groß, und es schwillt anlassbezogen noch an«, warnte der Verfassungsschützer. In Hanau hatte ein junger Rassist neun Menschen aus Einwandererfamilien erschossen.

Freier befürchtet zudem, dass die Gefahr von Anschlägen der Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) wieder wächst. Der jüngste Angriff in Wien zeige, »dass der IS in den Ländern der Europäischen Union wieder Strukturen aufbauen will«. Anfang November hatte ein Islamist im Wiener Stadtzentrum um sich geschossen, vier Menschen getötet und 23 verletzt.

Die Terrormiliz habe den Anschlag beeinflusst, der Täter sei möglicherweise in eine offenbar neu belebte Balkan-Connection des IS eingebunden gewesen, ergänzte Freier: »Da ist eine langfristige Strategie zu erkennen.«

Die Gefahr schwerer Gewaltdelikte sieht der Verfassungsschützer aber auch bei der zunehmenden Radikalisierung einer Minderheit der linksextremen Szene: »Die Hemmschwellen sinken, und die Taten sind direkt gegen Einzelpersonen gerichtet.« kna

Regierung

Warum Friedrich Merz Angela Merkel erst zum 100. Geburtstag öffentlich gratulieren will

Alte Rivalität rostet nicht? Als der Bundeskanzler in Großbritannien auf das Verhältnis zu seiner Vorvorgängerin angesprochen wird, reagiert er schlagfertig

 17.07.2025

Syrien

Hunderte Drusen fliehen nach Israel

Mitglieder der religiösen Minderheit wollen sich vor der Gewalt des Regimes und beduinischer Milizen retten. Gleichzeitig übertreten Drusen aus Israel die Grenze zu Syrien, um ihren Glaubensbrüdern zu helfen

 17.07.2025

Berlin

Ordner bedrängte Lahav Shapira bei Uni-Besetzung: Geldstrafe

Der 32-Jährige wurde der Nötigung schuldig gesprochen

 17.07.2025

Nahost

Nach massiven Übergriffen: Israels Drusenführer erhebt schwere Vorwürfe gegen Syriens neue Machthaber

Es sei ein Fehler gewesen, die Sanktionen gegen Interimspräsident Ahmed al-Sharaa aufzuheben, sagt Scheich Muwafaq Tarif. »Er hat sich nicht geändert«

 17.07.2025

Frankfurt am Main/Berlin

Schuster nennt Wadephuls Israel-Äußerung eine »Entgleisung«

Der Zentralratspräsident warnt zudem vor antisemitischer Verrohung

 17.07.2025

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  17.07.2025

Meinung

Es ist an der Zeit, endlich gegenzusteuern

Deutschland sollte lernen, seine Werte selbstbewusst zu vertreten. Plädoyer für eine andere Zuwanderungspolitik

von Jacques Abramowicz  17.07.2025

Zentralrat der Juden

Den Zeiten zum Trotz

Vor 75 Jahren gegründet, hat der Zentralrat das jüdische Leben in Deutschland nach der Schoa wieder möglich gemacht und geprägt. Worauf es nun in Zukunft ankommt

von Michael Brenner  17.07.2025

Jubiläum

»Stabiles, gesundes jüdisches Leben«

Mahner gegen Antisemitismus: Vor allem dafür ist der Zentralrat der Juden einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Zu seinen Aufgaben gehört noch mehr. Vor 75 Jahren wurde er gegründet

von Leticia Witte  17.07.2025