Berlin

Verbrennen von Israel-Flaggen verbieten

Bei antiisraelischen Protesten am 10. Dezember in Berlin-Neukölln verbrennen Demonstranten die Flagge des jüdischen Staates. Foto: Björn Kietzmann

Die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus will das Verbrennen von Symbolen ausländischer Staaten oder religiöser Herkunft unter Strafe stellen. Ein entsprechender Antrag für eine Bundesratsinitiative Berlins zur Änderung des Strafgesetzbuches soll am Donnerstag in die Sitzung des Landesparlaments eingebracht werden.

Mit dem Antrag der CDU soll der rot-rot-grüne Berliner Senat aufgefordert werden, in der Länderkammer auf eine Änderung des Strafgesetzbuches hinzuwirken. Konkret sollen in Paragraf 104 unter Tatobjekte auch Symbole eines Staates sowie »solche mit religiöser Bedeutung oder solche fallen, die allgemein mit einer Religion oder einem Staat in Verbindung gebracht werden«.

Davidstern Ausschlaggebend dafür seien »die jüngsten Ausschreitungen in Berlin aus Anlass der Ankündigungen des US-Präsidenten, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die Botschaft dorthin zu verlegen«, heißt es in der Begründung des Antrags. »Ganz egal aus welchem Grund: brennende Israel-Flaggen, Davidsterne oder sonstige Beschädigungen jüdischer oder israelischer Symbole sind insbesondere in Deutschland inakzeptabel. Weder in Bezug auf den Staat Israel noch in Bezug auf jeden anderen ausländischen Staat können solche Handlungen toleriert werden.«

Zudem könne es nicht akzeptiert werden, dass »derartiges lediglich durch die Erteilung von Auflagen für eine Versammlung unter freiem Himmel verhindert und unterbunden werden kann und nicht per se unter Strafe gestellt ist.«

Zentralrat Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, begrüßte den Antrag: »Immer wieder kommt es auch bei Demonstrationen in Deutschland dazu, dass Flaggen anderer Staaten, religiöse Symbole oder ähnliche Zeichen verbrannt werden. Das hat nichts mehr mit politischer Auseinandersetzung oder Meinungsfreiheit zu tun. Ein solcher Akt offenbart eine tiefe Verachtung für den entsprechenden Staat oder die Religionsgemeinschaft.«

Bei Protesten gegen die US-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels waren im Dezember unter anderem vor dem Brandenburger Tor in Berlin Flaggen mit Davidstern in Brand gesteckt worden. »Das Verbrennen von Israelfahnen ist ein schändlicher Akt, den wir niemals hinnehmen werden«, hatte der Regierende Bürgermeister Müller (SPD) damals erklärt. ja/epd

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

von Michael Thaidigsmann  22.04.2024

Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

In der Fasanenstraße werden in einem Container die Bedingungen der Geiseln in Gaza simuliert

von Pascal Beck  22.04.2024

Rechtsextremismus

»Höckes Sprachgebrauch ist ein klarer Angriff - und erfolgreich«

Der Soziologe Andreas Kemper zu Strategien des AfD-Politikers

von Nils Sandrisser  22.04.2024

Frankreich

Französischer Bürgermeister zeigt Hitlergruß - Rücktrittsforderungen

Die Präfektur Val-de-Marne will die Justiz einschalten

 22.04.2024

Meinung

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Fall Samir

Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Österreich

Vier Deutsche nach Gedenkbesuch bei Hitlers Geburtshaus angezeigt

Die Verdächtigen waren nach Braunau gefahren, um dort weiße Rosen niederzulegen

 22.04.2024

Berlin

Große KZ-Gedenkstätten gegen Schüler-Pflichtbesuche

Die Unionsfraktion hatte sich dafür ausgesprochen

 22.04.2024

Meinung

Erinnert euch an Ägypten

Nur eine Handvoll Mitglieder zählen die Gemeinden in Kairo und Alexandria heute. Jedoch haben die wenigsten Juden ihre Heimat aus religiöser Sehnsucht verlassen – sie wurden gewaltvoll vertrieben

von Mascha Malburg  22.04.2024