US-Vizepräsident JD Vance hat Aussagen entschieden zurückgewiesen, wonach Israel Einfluss auf die amerikanische Außenpolitik oder gar auf Präsident Donald Trump ausübe. Bei einer Veranstaltung der konservativen Organisation Turning Point USA an der Universität von Mississippi sagte Vance, niemand kontrolliere diesen Präsidenten – und gerade deshalb habe die Regierung in der Nahostpolitik Erfolge erzielt.
Ein Student hatte laut Berichten amerikanischer und israelischer Medien zuvor die amerikanische Unterstützung für Israel scharf kritisiert und gefragt, warum die USA umfangreiche Hilfspakete für Jerusalem finanzieren müssten. Er sprach dabei sogar von einer angeblichen »ethnischen Säuberung in Gaza« – eine Formulierung, die Vance nicht unkommentiert ließ.
Der Vizepräsident erklärte, das Prinzip »America First« bedeute nicht, dass die Vereinigten Staaten keine Bündnisse eingingen: »Manchmal haben Israel und die USA gemeinsame Interessen, manchmal nicht – und dann handeln wir danach.«
Theologische Unterschiede
Von einer ethnischen Säuberung in Gaza kann nicht die Rede sein, denn die dortige Zivilbevölkerung wurde weder vertrieben noch angegriffen. Israel ging dort gegen die Hamas vor, um von den Terroristen bereits angekündigte, weitere Massaker zu verhindern. Auch ging es um eine Befreiung von Geiseln.
Vance betonte derweil, Trumps jüngster Gaza-Plan könne nur umgesetzt werden, wenn Washington auch Druck auf Israel ausübe. Gerade das zeige, dass die amerikanische Regierung eigenständig handle. Es sei absurd zu behaupten, Israel manipuliere oder lenke den Präsidenten.
Der Republikaner räumte ein, dass es theologische Unterschiede zwischen Juden und Christen gebe, hob aber gemeinsame Werte hervor. Während eines Israel-Besuchs in der vergangenen Woche habe er die Grabeskirche in Jerusalem besucht: »Wenn wir mit unseren israelischen Freunden zusammenarbeiten können, damit Christen dort sicher beten können, dann ist das ein klarer gemeinsamer Zweck«, so Vance.
Kirks Witwe anwesend
Ein weiterer Student wollte wissen, ob Trumps Nähe zu Miriam Adelson – der Milliardärin und wichtigen Spenderin der Republikaner – einen Interessenkonflikt darstelle. Vance widersprach: Adelson vertrete ihre pro-israelische Haltung offen, das sei kein Problem.
Der Auftritt fand im Rahmen einer größeren Reihe von Veranstaltungen der Bewegung Turning Point USA statt, die vom konservativen Aktivisten Charlie Kirk gegründet wurde. Kirks Witwe Erica war anwesend und begrüßte Vance herzlich. im