Washington D.C.

USA verweigern Palästinensern Visa

Außenminister Marco Rubio Foto: picture alliance / Captital Pictures

Die Vereinigten Staaten haben ihre Einreisebestimmungen für Palästinenser drastisch verschärft. Nach amerikanischen Medienberichten wies das US-Außenministerium seine Botschaften und Konsulate an, nahezu alle Anträge von Inhabern palästinensischer Pässe abzulehnen – unabhängig davon, ob diese im Gazastreifen, im Westjordanland oder im Ausland leben.

Ein internes Schreiben vom 18. August, das von Außenminister Marco Rubio unterzeichnet wurde, legt demnach fest, dass sogenannte Nicht-Einwanderungsvisa für Antragsteller mit palästinensischem Pass generell zu verweigern sind.

Betroffen sind damit Studenten, Professoren, Geschäftsreisende, Touristen sowie Patienten, die medizinische Behandlung in den USA suchen. Ausgenommen sind lediglich Immigrationsvisa oder Anträge, die mit einem zweiten, nicht-palästinensischen Pass gestellt werden.

Lesen Sie auch

Bereits zuvor hatte Washington angekündigt, keine Besuchsvisa für Menschen aus Gaza mehr auszustellen. Außerdem wurden führenden Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde und der PLO Visa entzogen oder verweigert – darunter auch Präsident Mahmud Abbas, der im September an der UN-Vollversammlung teilnehmen wollte. Zwar ist die US-Regierung als Gastgeber der Vereinten Nationen verpflichtet, Delegationen die Einreise zu ermöglichen. Das Außenministerium betonte jedoch, die palästinensische UN-Mission könne dennoch präsent sein.

Zur Begründung erklärte das State Department, jede Visumsentscheidung sei eine »nationale Sicherheitsentscheidung«. Man wolle sicherstellen, dass Antragsteller umfassend überprüft würden und »den Anforderungen des US-Rechts genügen«. In der internen Mitteilung wird zudem hervorgehoben, dass die USA die Palästinensische Autonomiebehörde zwar als ausstellende Instanz für Pässe anerkennen, nicht jedoch als eigenständigen Staat.

Die Maßnahme fällt in eine Phase erhöhter Spannungen: Während der Krieg in Gaza andauert, bereiten sich mehrere Staaten darauf vor, Palästina diplomatisch anzuerkennen. Die USA und Israel sehen einen solchen Schritt zu diesem Zeitpunkt als Belohnung des Terrors an. im

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025

Appell

Nennt ihre Namen!

Deutschland redet geradezu obsessiv über Israel. Über den angeblichen »Völkermord.« Über die Siedlungen. Aber über die deutschen Geiseln spricht fast niemand. Es ist, als existierten sie nicht mehr

von Andreas Büttner  31.08.2025 Aktualisiert

Meinung

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  31.08.2025 Aktualisiert

Medien

»Washington Post«: US-Regierung erwägt Umsiedlung aus Gaza

Wie kann es nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen weitergehen? Die Washington Post bezieht sich auf einen 38 Seiten langen Plan, der in der Regierung zirkulieren soll

 31.08.2025

Berlin

Israelfahne angezündet

Die Flagge war an der Fassade der Akademie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung angebracht

 31.08.2025

Frankfurt/Main

Tausende bei israelfeindlicher Demo

Sprechchöre wie »From the River to the Sea« wurden gerufen. Ein Redner verharmloste den Holocaust sowie den Anschlag der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober 2023

 31.08.2025

Einspruch

Wenn Urlaub zum Risiko wird

Sabine Brandes ist schockiert, dass Israelis im Ausland ständig Angst vor Beleidigungen und Angriffen haben müssen

von Sabine Brandes  31.08.2025

Washington

USA widerrufen Visa für Repräsentanten von PLO und PA

Vergangenen Monat haben die USA bereits Visa-Sanktionen gegen Palästinenser-Gruppen verhängt. Wenige Wochen vor der UN-Vollversammlung macht das Außenministerium eine neue Ansage

 29.08.2025