Auf das Wahlkreisbüro des Berliner SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft ist ein offenbar politisch motivierter Anschlag verübt worden. Nach Angaben der Berliner Polizei beschädigten Unbekannte in der Nacht zu Dienstag die Hauswand und das Fenster des Büros im Stadtteil Oberschöneweide. Nach ersten Erkenntnissen seien die Beschädigungen an der Scheibe vermutlich mit einem spitzen Gegenstand verursacht worden, teilte die Polizei am Dienstag in Berlin mit. Die Hausfassade sei mit roter Farbe beschmiert worden. Die Ermittlungen führe der Polizeiliche Staatsschutz.
Düsterhöft selbst hatte den Vorfall am Dienstag auf Facebook öffentlich gemacht und entsprechende Fotos dazu gepostet. Demnach wurde viermal auf sein Konterfei hinter der Scheibe geschossen. Zudem wurde in roten Lettern an die Hauswand der Spruch »We condemn Germany
4 Genocide« - »Wir verurteilen Deutschland für einen Genozid« gesprüht.
Der SPD-Politiker schrieb, »Schüsse auf mein Konterfei und Parolen an der Hauswand sind kriminelle Handlungen, die mich zutiefst treffen und erschüttern«. Das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses bezog die Parole auf die aktuelle Lage im Nahen Osten und zeigte sich
besorgt: »Was ist die nächste Steigerung, dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt?« Dennoch bekräftigte Düsterhöft: »Gerade deshalb strecke ich meine Hand aus. Hiermit lade ich zum ernstgemeinten Gespräch und Austausch auf Augenhöhe ein.«
Die Berliner SPD-Vorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel verurteilten die Tat. Schüsse und Schriftzug stellten eine neue Qualität dar. Düsterhöft habe die volle Solidarität der gesamten Berliner SPD. epd
Berlin