Meinung

Tod und Spiele

Nodar Kumaritaschwili war erst wenige Stunden tot, da waren schon die ersten staatstragenden Botschaften formuliert. Es sei zwar schlimm, dass der georgische Rennrodler in Vancouver tödlich verunglückt sei, aber, so tönte zum Beispiel ARD-Reporter Waldemar Hartmann, Tote habe es bei Olympia immer wieder mal gegeben, zum Beispiel 1972 in München. Und deshalb gelte gestern wie heute: »The Games must go on«. Der legendäre Satz des damaligen IOC-Präsidenten Avery Brundage war die zynische Antwort auf die Frage, ob man nach dem palästinensischen Terroranschlag auf die israelische Mannschaft die Spiele abbrechen müsse. Doch das Spektaktel ging weiter. Im Laufe der Jahre ist die Forderung, die Wettkämpfe müssen fortgesetzt werden, quasi zu einem Selbstläufer geworden: Olympia darf nicht gestört werden. Diese pseudomoralische Litanei macht keinen Unterschied zwischen dem Trainingstod eines georgischen Rodlers und einem kaltblütigen Terroranschlag. »The Games must go on«? Mitnichten. Es gibt Ereignisse, die Innehalten erzwingen. In München hätte 1972 der Anfang gemacht werden müssen.

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. verurteilt Terroranschlag in Sydney

Bei einem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien gibt es mindestens 15 Todesopfer. Der Papst findet deutliche Worte

 15.12.2025

USA

Ministerin: Silvester-Terrorattacke in Kalifornien vereitelt

Eine »linksextreme, propalästinensische, regierungsfeindliche und antikapitalistische« Gruppe soll Terroranschläge an der Westküste der USA vorbereitet haben

 15.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Dresden

Hauptverfahren gegen »Sächsische Separatisten«

Acht Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppe sollen sich vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden verantworten. An einem »Tag X« wollten sie laut Anklage gewaltsam an die Macht

 15.12.2025

Oranienburg

Gedenken an NS-Völkermord an Sinti und Roma

Bei der Gedenkveranstaltung wollen Schülerinnen und Schüler Textpassagen aus Erinnerungsberichten verfolgter Sinti und Roma vortragen

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Berlin

Hitlergruß im Bundestag? Anklage gegen AfD-Abgeordneten

Nach dem Vorwurf verliert Matthias Moosdorf seine Immunität. Auch innerhalb der AfD-Fraktion gab es zuletzt Spannungen um den Politiker

 15.12.2025

Anschlag

Sydney: Neue Details zu den mutmaßlichen Tätern

Hinweise aus Ermittlerkreisen deuten darauf hin, dass die Familie ursprünglich aus Pakistan stammt

 15.12.2025